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Gut durchdacht in die Nacht

01.06.2015 | Fahrplan

Dresden hat mit seinem Nachtliniennetz ein ÖPNV-Angebot, um das uns andere Städte wohl beneiden. Mit einem ausgeklügelten System garantierter Anschlüsse, die sich zeitlich am traditionellen „Postplatztreffen“ orientieren, können Fahrgäste der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) die Stadt auch abends und nachts durchqueren. Im Interview erklärt DVB-Fahrplanchef Andreas Westphal, dass Fahrpläne nicht allein am Computer errechnet werden können.

Hallo Herr Westphal, was macht das Dresdner Nachtliniennetz denn im Vergleich so einmalig?
Wochentags bis etwa 19:00 Uhr fahren wir unseren bekannten Zehn-Minuten-Takt. Wenn andere Städte die Abstände am Abend deutlich vergrößern, kommen unsere Wagen bis 22:30 Uhr immer noch alle 15 Minuten. Danach geht es bis 1:00 Uhr im Halbstundentakt weiter. Darauf kann man sich gut einrichten. Mancherorts wird nach Mitternacht der öffentliche Verkehr eingestellt oder durch Nachtbusse mit unübersichtlichen Sondernummern abgewickelt. In Dresden fahren fast alle Straßenbahn- und zwei Buslinien rund um die Uhr auf ihren angestammten Strecken. Mit der Ergänzung durch die Anruflinientaxis alita auf verschiedenen Busstrecken, kommt man sogar in Außenbereiche der Stadt.

Was bedeutet eigentlich die Bezeichnung GuteNachtLinie?
GuteNachtLinien sind die gewohnten Bus- oder Straßenbahnlinien der Verkehrsbetriebe oder ihrer Partner im Regionalverkehr, die ganztägig – also auch nachts – im Einsatz sind. Haltestellen, an denen GuteNachtLinien verkehren, sind mit einem speziellen GuteNachtLinien-Symbol gekennzeichnet.

Worauf achten Sie besonders, wenn ein Fahrplan für den Abend oder die Nacht entsteht?
Abends und nachts fahren nicht so viele Fahrgäste mit wie tagsüber. Dennoch haben wir ein rundes Angebot, mit dem unsere Fahrgäste nach dem Konzert, dem Theater oder der Feier wieder nach Hause kommen. Bis 22:30 Uhr ist das mit dem 15-Minuten-Takt eigentlich kein Problem. Ab 22:45 Uhr beginnen die „Postplatztreffen“ an unserem wichtigsten Anschlusspunkt. Erst bis 1:15 Uhr halbstündlich, später etwa jede Stunde. Daran orientieren sich alle weiteren Umsteigemöglichkeiten. Logisch lässt sich in einem verzweigten Netz nicht zu jeder Zeit in jede Richtung einen Anschluss herstellen. Aber unser Credo bei der Fahrplankonstruktion ist, so viele Anschlüsse wie möglich vorzusehen. Bei der Abwägung richten wir uns nach der Mehrheit der umsteigenden Fahrgäste. Zwar haben wir Computer mit speziellen Programmen. Für einen gut abgestimmten Fahrplan spielen praktische Erfahrung und Fingerspitzengefühl der Kollegen aber die größere Rolle. Und wir dürfen uns nie zurücklehnen. Dresden verändert sich ständig. Fahrgäste haben häufig neue Ziele, möchten zu anderen Zeiten fahren. Das heißt, wir stellen unsere Fahrpläne immer wieder auf den Prüfstand und passen sie möglichst den Wünschen unserer Fahrgäste an.

Klappt das Umsteigen abends oder nachts auch ohne langes Warten?
Meistens schon. Nach 22:30 Uhr kann man sich an den Postplatztreffen orientieren. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Alle anderen Anschlüsse sind logisch Richtung Postplatz verknüpft bzw. mit den Fahrzeugen, die wieder vom Postplatz kommen. Die Fahrer warten dann aufeinander. Dafür gibt es die Anschlussgarantie. Nur bei wenigen Verbindungen sollte man anders als am Tag umsteigen. Zum Beispiel nimmt man vom Postplatz zum Wilden Mann erst die „11“ bis zum Bahnhof Neustadt und dort wartet die „3“ zum Wilden Mann. Wer sich nicht so auskennt, bekommt die passenden Fahrten in den DVB-Servicepunkten erklärt. Sie werden auch im Internet angezeigt und nicht zuletzt kann man sie ganz simpel unterwegs auch über das Handy abrufen.

Ruiniere ich mir in der Straßenbahn oder im Bus nicht den guten Anzug oder das Kleid?
Ich fahre selbst gelegentlich im „guten Zwirn“ mit und hatte noch nie Pech. Verschmutzte Wagen zieht die Leitstelle so schnell wie möglich aus dem Verkehr. Unsere Busse und Straßenbahnen werden jede Nacht gereinigt. Fahrzeuge, die ständig im Einsatz sind, kontrolliert ein Serviceteam regelmäßig am Endpunkt. Mindestens alle zwei Wochen ist Großreinemachen angesagt. Dann kommen auch die Fenster und Sitze mit dran. Sollte es wirklich mal ein Malheur geben, bezahlen wir im Rahmen unserer „Sauberkeitsgarantie“ die Reinigung bis 20 Euro.

Ist es in den Bussen und Bahnen abends nicht gefährlich?

Nein, nicht gefährlicher als auf der Straße, im Park oder irgendwo anders. Ganz im Gegenteil. Seit wir in allen Fahrzeugen Videokameras haben, ist die Anzahl von Problemen in den Bussen und Straßenbahnen spürbar zurückgegangen. Und falls doch mal etwas passiert, werden die Täter mit den vorhandenen Bildern meist ganz schnell gefasst. Das schreckt Störenfriede ab und das soll es auch. Die Polizei veröffentlicht in den Medien regelmäßig Bilder aus den Videoanlagen. Im Gegensatz zu früher entsteht heute leider dadurch der Eindruck, Bus- oder Bahnfahren sei gefährlicher geworden. Das stimmt aber ganz und gar nicht.

Wofür gibt es eigentlich die Taxifahrten, die im Fahrplan stehen?

Es gibt einige Buslinien, die auf ihren Außenästen abends oder nachts durch das Anruflinientaxi, kurz alita genannt, ersetzt werden. Meist handelt es sich um Streckenteile, die an das durchgängig bediente Straßenbahnnetz anknüpfen. Das alita ist ein normales Taxi oder ein Kleinbus. Zur Bezahlung genügt der gültige Fahrschein. Die Abfahrten des alita finden nach Fahrplan statt und sind am Aushang mit einem „T“ gekennzeichnet. Es kommt, wenn es bis spätestens 20 Minuten vor der gewünschten Abfahrt telefonisch unter 0351-8571111 in der DVB-Leitstelle bestellt wurde. Das geht auch länger im Voraus.

Bekomme ich auch ein Taxi, wenn ich von der Endstation noch ein Stück weiter muss?

Ja, kein Problem. Dort wo es keine alita-Fahrten gibt, kann man zwischen 22:00 und 4:00 Uhr auch beim Fahrer ein normales Taxi an die Ausstiegshaltestelle oder den Endpunkt bestellen. Das muss man aber selbst bezahlen.

Wie finde ich unterwegs den richtigen Fahrplan?

Heute haben die meisten Handys einen Internetzugang. Am einfachsten geht es mit der mobilen Website der Verkehrsbetriebe. Nur m.dvb.de oder www.dvb.de eingeben und man bekommt die Verbindungsauskunft, Abfahrtsdaten an der Haltestelle oder, nach einmaliger Anmeldung, sogar sein Ticket direkt auf das Handy. Damit ist der Fahrplan immer dabei. Natürlich kann man auch klassisch am Fahrplan schauen oder sich telefonisch unter 0351-8571011 beraten lassen. Die Hotline ist abends und nachts besetzt.

Kostet die Fahrt nachts genau so viel wie am Tag?

Ja, da gibt es keine Unterschiede. Mit einer vollbezahlten Monats- oder Jahreskarte können am Wochenende und Feiertag sogar zwei Erwachsene fahren. Auch nachts. Wer zu später Stunde in die Region fahren möchte, kann das Nachtticket benutzen. Es kostet 7,00 Euro pro Person und gilt von 18:00 bis 6:00 Uhr.

Wo kann ich denn einen Fahrschein kaufen?

Fahrscheine gibt es an jedem stationären Automaten und in den Servicepunkten im Vorverkauf. Für Kurzentschlossene bieten die Automaten in den Straßenbahnen ein begrenztes Sortiment mit den wichtigsten Tickets. Ebenso kann man notfalls auch mal beim Busfahrer bezahlen. Am schnellsten und ohne Bargeld geht es mit dem HandyTicket.


Herr Westphal, vielen Dank für das Gespräch und immer gute, sichere Verbindungen mit Bussen und Straßenbahnen. Auch abends und nachts.



Das Interview führte Falk Lösch


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