Fahrpreis- und Tarifanpassung
30.06.2020 | Unternehmen
Ab dem 1. August 2020 gelten im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) neue Fahrpreise: Das hatte die Zweckverbandsversammlung bereits im Dezember 2019 beschlossen. Somit steigen die Preise im VVO um durchschnittlich 3,88 Prozent.
Mit Ausnahme der Wochenkarten, der Fahrradkarten und der Übergangskarten für die Nutzung der 1. Klasse ist das gesamte Fahrausweissortiment betroffen. So steigt der Preis für eine Einzelfahrt in einer Tarifzone um 10 Cent auf 2,50 Euro. Für Einzelfahrten durch mehrere Tarifzonen werden die Tickets um 20 bis 40 Cent teurer. Die 4er-Karte bleibt trotz einer Anhebung um 40 Cent auf neun Euro eine preiswerte Alternative für Gelegenheitsfahrer. Tageskarten für eine Tarifzone werden erstmals seit sechs Jahren um 50 Cent teurer, für längere Strecken sowie für Familien und kleine Gruppen steigen die Preise um einen bis zwei Euro.
Aktuelle Fahrpreise ab dem 1. August 2020
Für Tickets, die vor dem 1. August erworben wurden, gelten folgende Übergangsregelungen:
- Alle Fahrausweise, die preislich unverändert blieben, können auch weiterhin verwendet werden.
- Einzelfahrausweise, Tageskarten, Monats- und 9-Uhr-Monatskarten zum alten Preis werden längstens bis 31. August 2020 anerkannt.
- 4er-Karten zum alten Preis werden längstens bis zum Ablauf des dritten Gültigkeitsmonats der neuen Fahrpreise (31. Oktober 2020) anerkannt.
- Nicht genutzte Fahrausweise zum alten Preis können ab 1. August 2020 gegen Wertausgleich in unseren Servicepunkten und allen Servicezentren der Partnerunternehmen im VVO umgetauscht werden. Die Umtauschmöglichkeit ist befristet auf drei Jahre ab dem Kaufdatum.
Immer teurer? Wie eine Tarifanpassung funktioniert:
Mit den Fahreinnahmen decken die Verkehrsunternehmen nur einen Teil der Kosten, die für Kraftstoffe und Energie, für Personal und Material entstehen. Weitere Mittel erhalten die Unternehmen von den Landkreisen und kreisfreien Städten, die für den Straßenbahn- und Busverkehr verantwortlich sind, vom VVO, der als Aufgabenträger Züge bestellt, und vom Freistaat Sachsen für die Förderung ausgewählter Investitionen und den Ausgleich für die ermäßigten Schülerfahrkarten.
Durch die knappen Kassen bei Bund, Land und Kommunen werden einige Förderungen geringer und können durch Einsparungen bei den Unternehmen nicht mehr ausgeglichen werden. Steigende Kosten und geringere Zuschüsse zwingen die Unternehmen daher, auch die Fahrpreise regelmäßig zu prüfen. Dazu kommen Vertreter der Verkehrsunternehmen viele Male zusammen und diskutieren gemeinsam über die Entwicklung des VVO-Tarifs. Dabei hat jedes Unternehmen auch eigene Schwerpunkte. Für die einen ist der Preis der Abo-Monatskarte für eine Zone wichtig, für die anderen die Familientageskarte für den Verbundraum. Der VVO ist dabei vor allem Vermittler und berechnet die von den Verkehrsunternehmen vorgeschlagenen Tarifmodelle. Die Einnahmen selbst kommen ausschließlich den Verkehrsunternehmen für deren Angebot zugute. Wenn sich die Verkehrsunternehmen auf neue Preise geeinigt haben, werden diese der Verbandsversammlung des Zweckverbandes vorgelegt. Hier entscheiden die politischen Vertreter der Landeshauptstadt und der Landkreise, ob der Vorschlag ausgeglichen und notwendig ist. Die Umsetzung des neuen Tarifs, der Druck der Informationsmedien, die Vorbereitung der neuen Fahrscheine und vieles mehr unterstützt dann der VVO für alle Verkehrsunternehmen, so dass alle Fahrgäste im Verbundgebiet nicht nur einen einheitlichen Tarif, sondern auch einheitliche Informationen haben.