Umwelt
Halbliterauto mit Chauffeur: In Punkto Umweltbelastung, Energie- und Flächenverbrauch sind Straßenbahnen und Busse den meisten anderen Verkehrsträgern weit überlegen. Noch klima- und stadtverträglicher ist nur das Radfahren und Laufen. Im Berufsverkehr verbraucht ein ÖPNV-Kunde nur 0,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. Straßenbahnen sind besonders gut für das Klima in der Stadt. Sie stoßen keine Schadstoffe aus. Den Strom erzeugt die DREWAG mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung. Eine Straßenbahn kann bis zu 260 Personen befördern. Das entspricht etwa 200 Pkw. ÖPNV-Kunden sorgen dafür, dass Dresdens Straßen täglich von 300.000 Autos entlastet werden, und ersparen der Stadt täglich 145 Tonnen CO2.
CO2-Emission pro Personenkilometer
Berech-nungs-grundlage | Ein-heit | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
2019 |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
Straßen-bahn | Fahrstrom-verbrauch |
g/Pkm | 38 |
33 |
33 |
26 | 25 |
Bus | Diesel-verbrauch |
g/Pkm | 67 |
66 |
65 |
62 | 66 |
Zum Vergleich: Ein PKW stößt im Durchschnitt 147 Gramm CO2 pro Personenkilometer aus.
(Quelle: Umweltbundesamt 2018)
Straßenbahn wird immer klimafreundlicher
Der weitere Rückgang der CO2-Emmissionen pro Personenkilometer im Bereich Straßenbahn ist vor allem auf den Strommix der DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH zurückzuführen. Er wird immer klimafreundlicher. Der Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasser und Biomasse liegt hier bereits bei 54 Prozent, im Vorjahr waren es 52 Prozent. (vgl. DREWAG Stromkennzeichnung).
Außerdem wirkt sich die gute Nutzung unseres Angebotes aus. Die Anzahl der Personenkilometer (Anzahl der Fahrgäste x die von ihnen zurückgelegte Entfernung) ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als vier Millionen gestiegen.
CO2-Ausstoß der Busse gestiegen
Im Busbereich sind die CO2-Emissionen pro Personenkilometer gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Grund dafür ist der große Umfang an Ersatzverkehrsleistungen im Zuge der Baumaßnahmen Oskarstraße/Wasaplatz und Kesselsdorfer Straße.
Energieverbrauch pro 100 Kilometer
Berech-nungs-grundlage | Einheit | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
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Fahrstrom für Straßen-bahnen | Zug-Nutz-kilometer | kWh/ 100 km | 379 | 374 | 376 | 371 | 374 |
Diesel für Busse | Zug-Nutz-kilometer | l/100 km | 40 | 41 | 39 | 38 | 39 |
Zum Vergleich: Ein PKW verbraucht im Durchschnitt 7 Liter Benzin oder Diesel pro 100 Kilometer.
(Quelle: Umweltbundesamt 2018)
Energieverbrauch pro 100 Kilometer leicht gestiegen
Sowohl bei den Straßenbahnen als auch bei den Bussen ist der Energieverbrauch pro 100 Kilometer leicht gestiegen. Dafür ist zum einen die gute Besetzung unserer Fahrzeuge verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir über eine Million mehr Fahrgäste ohne jede Erweiterung oder Modernisierung unseres Fuhrparks befördert. Zum anderen führt das zunehmende Alter unserer Fahrzeuge zu einem Mehrverbrauch an Energie. Eine Verbesserung ist in Sicht: 2020 ist die Beschaffung neuer Elektro-Busse geplant, 2021 werden die ersten neuen Stadtbahnen geliefert.
Energieverbrauch und CO2-Emission
Straßenbahn
Indirekter Energieverbrauch: Fahrstrom für Straßenbahnen
Absolut gesehen verbrauchen unsere Straßenbahnen immer weniger Energie und verursachen damit auch weniger CO2 bei der Stromerzeugung. Die Fahrzeuge nutzen die beim Bremsen gewonnene Energie für eigene Nebenverbraucher wie die Heizung. Den überschüssigen Teil der Bremsenergie speisen sie in das Bahnstromnetz zurück. Sie kann dann von anderen Fahrzeugen im selben Netzabschnitt zum Beispiel beim Beschleunigen genutzt werden. So sparen wir etwa 20 Gigawattstunden Fahrstrom pro Jahr ein. Durch das Verbinden einzelner Speisebezirke ergibt sich ein nahezu durchgeschaltetes Bahnstromnetz. Damit können weitere 2,3 Gigawattstunden pro Jahr eingespart werden.
Wir arbeiten an der Erhöhung der Fahrspannung im Bahnstromnetz von 600 auf 750 Volt Gleichstrom. Damit sinken die durch den elektrischen Widerstand entstehenden Übertragungsverluste. Der Bahnstromverbrauch soll sich mit der mittelfristig geplanten Erhöhung der Netzspannung um weitere acht Prozent reduzieren.
Einheit | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
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Fahrstrom- verbrauch |
GWh | 51,508 | 52,527 | 51,198 | 51,128 | 49,231 |
Indirekte CO2-Emissionen
Die Treibhausgasemissionen des Straßenbahnbetriebes entstehen bei der Erzeugung des Fahrstroms. Unsere Straßenbahnen fahren mit DREWAG-Strom, der bereits zu über 50 Prozent aus erneuerbaren Energien besteht. Die CO2-Emissionen pro Kilowattstunde Fahrstrom sind in den letzten fünf Jahren von 391 auf 293 Gramm gesunken. Das ist die Hauptursache dafür, dass sich der jährliche Kohlendioxid-Ausstoß unserer Straßenbahnen seit 2015 um etwa ein Drittel reduziert hat.
Ein- heit |
2015 |
2016 | 2017 | 2018 |
2019 |
|
---|---|---|---|---|---|---|
Straßenbahn | t | 19.840 | 17.897 | 17.824 | 14.729 | 13.765 |
Bergbahn | t | 47 | 42 | 41 | 37 | 35 |
Güterstraßenbahn | t | 24 | 3 | 12 | 24 | 24 |
Weichenheizung | t | 107 | 203 | 219 | 115 | 67 |
Straßenbahn Fahrschule |
t | 75 | 81 | 82 | 42 | 62 |
Spezialfahrzeuge |
t | 32 | 39 | 39 | 25 | 22 |
Elektrobus | t | 19 | 16 | 10 | 9 | 6 |
Summe | t | 20.144 | 18.279 | 18.227 | 14.981 | 13.982 |
zum Vorjahr | % | -9,5 | -9,3 | -0,3 | -17,8 |
-6,7 |
Berechnungsgrundlage: Stromkennzeichnung DREWAG
Bus
Direkter Energieverbrauch: Dieselkraftstoff für Busse
Schwankungen beim Dieselverbrauch und damit auch beim CO2-Ausstoß unserer Busflotte ergeben sich vor allem durch unterschiedliche Beförderungsleistungen, zum Beispiel durch Ersatzverkehre bei Baumaßnahmen.
Einheit | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
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---|---|---|---|---|---|---|
Dieselverbrauch | Mio l | 5,660 | 5,690 | 5,729 | 5,495 | 5,897 |
Direkte CO2-Emissionen
Einheit | 2015 |
2016 | 2017 | 2018 |
2019 |
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Bus | t | 10.094 | 9.641 | 10.151 | 9.837 | 9.837 |
Bus (Fremd) | t | 4.148 | 4.700 | 4.267 | 4.038 | 5.098 |
Wirtschafts-fahrzeuge | t | 597 | 574 | 601 | 541 | 538 |
Fähren | t | 159 | 163 | 163 | 145 | 155 |
Summe | t | 14.998 | 15.078 | 15.182 | 14.561 | 15.628 |
zum Vorjahr | % | -4,5 | +0,5 | +0,7 | -4,1 | +7,3 |
Berechnungsgrundlage: Dieselverbrauch 2.650 g CO2/l Diesel
Meisenkästen für gesündere Rosskastanien
Wir haben zwölf Nistkästen für Meisen an Fahrleitungsmasten entlang der Bautzner Straße sowie am Rosa-Luxemburg-Platz montiert. Die Vogelhäuschen werden rege genutzt, manche sogar mehrfach in einer Saison. Die Meisen sollen bei der Bekämpfung der Miniermotte helfen. Sie gelten als Fressfeinde dieses Schädlings, der für das frühzeitige Blättersterben an Rosskastanien verantwortlich ist. Die bunten Brutstätten aus Beton hängen genau dort, wo es einen guten Bestand an Rosskastanien gibt. Unsere Fahrleitungsfachleute prüfen und säubern die Nistkästen einmal jährlich. Sie stimmen sich dabei mit dem Umweltamt der Stadt ab.
Rasengleis: grün und kühl
In Dresden sind 27 Kilometer Gleis mit Rasen eingedeckt. Das entspricht einer Fläche von 100.000 Quadratmetern. Das Grün zwischen den Gleisen verbessert die Lebensqualität in der Stadt, in dem es die Fahrgeräusche der Straßenbahn dämpft, CO2 vermindert, Feinstaub bindet und einen positiven Beitrag zu Mikroklima, Hochwasserschutz und zur Stadtgestaltung leistet. Mikroklimatische Messungen der Oberflächentemperatur der Schienen bestätigen die hohe Kühlleistung des Rasengleises. Im Sommer 2009 waren die Schienen im Zschertnitzer Rasengleis im Schnitt 25 Grad Celsius warm. Im Schotterbett heizte sich das Metall dagegen auf durchschnittliche 32 Grad Celsius auf.
Quelle: Untersuchungen der Wasserverfügbarkeit in Rasengleiseindeckungen der
Dresdner Verkehrsbetriebe AG, Lehrstuhl Vegetationstechnik/Pflanzenverwendung,
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden 2010
Regen- und Grundwasser für vitales Grün zwischen den Gleisen
Seit 2007 bewässern wir zwei grün gestaltete Straßenbahntrassen mit Regen- und Grundwasser. So sparen wir in trockenen Witterungsperioden viel Frischwasser. Die Adaption vorhandener Technologien auf die Bewässerung des Rasengleises ist bisher einmalig in der Branche.
Unsere Bewässerungsanlagen funktionieren vollautomatisch. Auf dem Schotterbett zwischen den Gleisen liegen Matten mit integrierten Bewässerungsschläuchen und darüber der Rollrasen. Bei längerer Trockenheit wird das Gras von unten bewässert. Auf der Straßenbahnstrecke nach Zschertnitz sammeln sich die Niederschläge, die auf den Bahnsteigen, im Gleisbett, der angrenzenden Straße und auf dem Dach des Endpunktgebäudes niedergehen, in einer unterirdischen Zisterne. Ein eigens errichteter Brunnen stellt an der Trasse nach Pennrich Grundwasser aus 30 Metern Tiefe für frisches Grün zwischen den Gleisen bereit.
Grüne Betriebshöfe
Der Straßenbahn-Betriebshof Reick liegt in unmittelbarer Nachbarschaft eines großen Wohngebietes. Deshalb haben wir bei seinem Neubau 2006/2007 konsequent auf städtebauliche Integration und Umweltschutz geachtet. Die Straßenbahnwaschanlage funktioniert ausschließlich mit Regenwasser im geschlossenen Kreislauf, das von den Dachflächen in drei offene und ein geschlossenes Auffangbecken läuft. Das viele Grün - auch auf dem Dach der großen Abstellhalle - und die drei Biotope sorgen für ein besseres Mikroklima und einen angenehmen Anblick.
Diesen Weg werden wir beim geplanten Ausbau des Betriebshofes Trachenberge und der Erweiterung des Betriebshofes Gorbitz weiter gehen.
Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen
Das Blockheizkraftwerk auf dem Betriebshof Trachenberge erzeugt Wärme zur Unterstützung der Heizungsanlage und produziert gleichzeitig Strom zur Verminderung des externen Strombezuges. Auf dem Dach des Straßenbahnmuseums und der Abstellhallen in Trachenberge sowie der Abstellhallen auf dem Betriebshof Gruna haben wir Photovoltaikanlagen installiert. In sonnenreichen Tagesstunden können die 600 Module in Gruna den gesamten Strombedarf des Betriebshofes decken.
Umweltfreundliche PC-Technik
Wir setzen konsequent auf umweltfreundliche Hardware und beschaffen ausschließlich Computertechnik mit folgenden Standards:
- Notebooks, Monitore und Desktops mit dem Energy Star 4.0-Standard sind bis zu 70 Prozent energieeffizienter als ältere PC-Generationen.
- Laut Climate Savers Computing Initiative arbeiten die Geräte geräuscharm und entwickeln wenig Wärme.
- 90 Prozent der eingesetzten Materialien und Verpackungen sind recyclingfähig.
- Nicht mehr benötigte Technik geht zur sinnvollen Wiederverwendung oder zum Materialrecycling an den Hersteller zurück.