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Mobilität für Dresden

Braucht Dresden eine neue Verkehrsstrategie? Wir denken ja, denn der Ballungsraum Dresden wächst und mit ihm die Mobilitätsbedürfnisse. Wollen wir diesen Bedürfnissen und den Klimaschutzzielen gerecht werden, muss der Verkehr der Zukunft räumlich wie organisatorisch neu und effizienter gedacht werden.

Dazu hat sich gleichsam der Stadtrat bekannt und uns zum Ziel gesetzt, den Anteil der mit dem ÖPNV zurückgelegten Wege auf 25 bis 30 Prozent im Jahr 2030 zu erhöhen. Das ist kein kleines Ziel, dieser Anteil liegt heute bei rund 20 Prozent.

Unsere Ideen für die Verkehrswende in Dresden

Bahn und Bus in Dresden ausbauen

Beschlüsse der Landeshauptstadt Dresen

Stadtratsbeschluss 21.03.2019

DVB-Strategiepapier "Mobilität für Dresden"

Sie haben Fragen?
Schreiben Sie uns: verkehrsplanung@dvbag.de Ihr Ansprechpartner ist Hannes Lieberoth, Gruppenleiter Verkehrsplanung.

Die gute Nachricht: Die Umsetzung der Mobilitätswende in Dresden ist keine Utopie oder Gedankenspielerei, sondern politisch und fachlich möglich. In verschiedenen Szenarien haben wir zahlreiche Maßnahmenbündel auf Nachfragewirkung und Umweltpotenzial untersucht und zu einem Strategiepapier zusammengefasst.

Es ist unsere Antwort auf die Frage, wie man realistisch eine Erhöhung des ÖPNV-Anteil am Modal Split bis 2030 auf 25 bis 30 Prozent erreichen kann. Unsere Vorstellungen für den zukünftigen ÖPNV in Dresden verfolgt zwei Ansätze:

Ansatz 1: Wir gestalten einen attraktiven ÖPNV (Pull)

In erster Linie konzentrieren wir uns auf Aufgaben aus unserem Kerngeschäft. Wir verbessern kontinuierlich die Qualität unserer Angebote, bauen die Infrastruktur von Bahn und Bus aus, entwickeln attraktive Tarife und investieren in die Digitalisierung – und das für einen Anstieg der Fahrgastzaheln über das natürliche Wachstum hinaus. Wir sprechen hier von sogenannten Pull-Maßnahmen, mit denen wir positive Anreize setzen, um noch mehr Dresdnerinnen und Dresdner zu überzeugten ÖPNV-Kunden zu machen. So gelingt es uns, etwa 15 Millionen Fahrgäste pro Jahr zusätzlich zu gewinnen. Doch allein mit Infrastruktur- und Serviceausbau ist es nicht getan, um einen kundengerechten und zukunftsfähigen ÖPNV in Dresden zu gestalten.

Ansatz 2: Der ÖPNV erhält Vorrang im Stadtverkehr (Push)

Unsere Kunden wünschen sich konkurrenzfähig schnelle Reisezeiten, pünktliche Verbindungen, sichere Anschlüsse. Das sind nur einige der Schlüsselfaktoren, nach denen sie sich für oder gegen Bahn und Bus entscheiden. Aus diesem Grund schlagen wir verkehrspolitische Maßnahmen vor, um den ÖPNV wettbewerbsfähig zu gestalten. Hier kommen sogenannten Push-Maßnahmen ins Spiel, die darauf abzielen, den ÖPNV zu fördern und schneller zu machen. Vorfahrt für Bahn und Bus durch intelligente Verkehrssteuerung, reduzierte Parkplätze oder erhöhte Parkgebühren in der Innenstadt sind nur einige Beispiele dafür. Mit den in unserem Strategiepapier vorgestellten Push-Maßnahmen können wir etwa 24 Millionen Fahrgäste jährlich dazugewinnen.

Der Dresdner ÖPNV in der Zukunft ─               Unsere Gedanken zum Nachlesen:

Lassen Sie uns jetzt gemeinsam die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen: Der ÖPNV ist eine Schlagader für unsere Stadt und Region. Es liegt im Interesser aller, ihn zu verbessern und noch krisenfester aufzustellen.

Unser Ziel: Ein lebenswertes Dresden

Ausschließlich im Zusammenspiel von Pull- und Push-Maßnahmen haben wir die Möglichkeit, den Modal Split zu verändern und die Verkehrsanteile für den ÖPNV um mindestens sieben Prozent zu steigern. Dabei ist der ÖPNV kein Selbstzweck: Mehr Bahn und Bus und weniger Pkw reduzieren Verkehrs- und Umweltbelastungen. Mehr Fuß- und Radwege, mehr Grünflächen sowie eigene Fahrspuren für Bahn und Bus verbessern die Lebens- und Aufenthaltsqualitäten öffentlicher Räume.

Das Aber: Ein guter und leistungsfähiger ÖPNV kostet Geld

Unser Investitionsbedarf liegt bei 500 Millionen Euro gesamt, 360 Millionen für den Infrastrukturausbau und 140 Millionen Euro für neue Fahrzeuge. Zusätzlich benötigen wir einen Zuschuss von 19 Millionen Euro jährlich für den laufenden Betrieb, zum Beispiel für zusätzliche Kapazitäten in den Betriebshöfen und Werkstätten. Es stellt sich die Frage, wie diese Kosten finanziert werden, wenn gleichzeitig die Fahrpreise für den ÖPNV stabil bleiben sollen. Die Lösung liegt aus unserer Sicht darin, die Finanzierung der Verkehrswende als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen. Diese Frage ist umso drängender, da die Corona-Pandemie Auswirkungen auf das Geschäft hat und auch den städtischen Haushalt stark belastet.

Unsere Vision: Gemeinsam die Mobilitätswende gestalten

Die Chance für eine gelingende Mobilitätswende ist groß. Wir sind bereit dafür. Gestalten und umsetzen können wir sie jedoch nur gemeinsam mit Politik, Verwaltung und allen Bürgerinnen und Bürgern Dresdens. Gern stellen wir für einen öffentlichen Beteiligungsprozess unser Wissen und unsere Inspiration zur Verfügung und stehen öffentlich Rede und Antwort zu unseren Vorschlägen und Konzepten. Lassen sie uns gemeinsam die Mobilitätswende gestalten.

Kommen Sie mit uns ins Gespräch!

Einfluss der Corona-Pandemie

Beim Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 befand sich das Papier in der Schlussredaktion. Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben jedoch den Ist-Zustand verändert. Der ÖPNV hat bundesweit mit spürbaren Auswirkungen wie rückläufige Fahrgastzahlen, fehlende Erlöse und daraus resuliterend einen Fehlbedarf bei Finanzierungen des laufenden Betriebs, zu kämpfen.

Aktuell können wir noch keine verlässliche Prognose anstellen, bis wann sich die gegenwärtige Situation wieder normalisiert. Expertenmeinungen gehen von einer Rückkehr der Fahrgastzahlen auf das Niveau vor Beginn der Pandemie frühestens 2022 und schlechtestenfalls Mitte des Jahrzehnts aus.

Was bedeutet die Mobilitäts-Strategie der DVB?

  1. Die verkehrs-, infrastruktur- und umweltpolitischen Fragestellungen für die Stadt Dresden und die Region, auf die wir mit unserer Produktstrategie antworten, haben durch die Corona-Pandemie nicht an Bedeutung verloren. Räume für die Gestaltung einer attraktiveren Stadt zu schaffen, bleibt eine vordringliche Aufgabe.
  2. Wir stehen zu unserer Aussage, dass die Mobilitätswende für Dresden notwendig und machbar ist. Ob die politischen Zielgröße eines Anteils des ÖPNV am Modal Split von 25-30 Prozent bis 2030 erreicht werden kann, hängt dabei von einer Vielzahl von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren und Weichenstellungen ab. Wir sind bereit, unseren Beitrag dafür zu leisten.
  3. Als Mobilitätsdienstleister für Dresden hat die Qualität unserer Produkte und die Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeitenden für uns weiterhin höchste Priorität. Es ist unser erklärtes Ziel, die temporär verlorenen Marktanteile schnellstmöglich zurückzugewinnen.
  4. Gesunkene Nettoerlöse aus dem Kerngeschäft und zu erwartende Ausfälle bei den Steuereinnahmen wirken sich auf die finanziellen Spielräume der Kommune für Investitionen in den ÖPNV und Betriebsmittel aus. Aus unserer Sicht ist daher die Diskussion alternativer Finanzierungsquellen, wie wir sie im Kapitel 3 unseres Strategiepapiers beschrieben haben, umso dringender.

Wir bewegen Dresden