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150. Stadtbahnwagen aus Bautzen in Dresden eingetroffen

04.02.2009

Gemeinsam mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Thomas Jurk, dem Dresdner Baubürgermeister Jörn Marx und dem Präsidenten der Bombardier Geschäftseinheit Straßen- und Stadtbahnen Grego Peters nahmen die Vorstände der DresdnerGemeinsam mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Thomas Jurk, dem Dresdner Baubürgermeister Jörn Marx und dem Präsidenten der Bombardier Geschäftseinheit Straßen- und Stadtbahnen Grego Peters nahmen die Vorstände der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) Hans-Jürgen Credé und Reiner Zieschank heute den 150. Stadtbahnwagen für die Dresdner Fahrgäste in Betrieb. Seit der Wende hat die DVB AG in der Bautzener Fahrzeugfabrik insgesamt 166 moderne Stadtbahnwagen im Wert von fast 371 Mio. Euro, von denen 50 Prozent durch das Land Sachsen gefördert wurden, bestellt. Die noch fehlenden 16 Wagen werden bis zum Sommer 2010 geliefert.



"Moderne sächsische Bahnen bringen die Dresdner Bürger schnell und bequem ans Ziel. Mit dem Produkt aus Bautzen wird die Wirtschaft in der Region gestärkt und wichtige Arbeitsplätze sind gesichert", sagt Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk in Dresden.



"Für die Modernisierung unserer Straßenbahnflotte fanden wir im Fahrzeugwerk Bautzen nicht nur einen zuverlässigen Partner in unmittelbarer Nähe sondern auch einen Anbieter qualitativ hochwertiger Stadtbahnen", meint DVB-Vorstand für Technik und Finanzen Reiner Zieschank. Sein Kollege Hans-Jürgen Credé, Vorstand für Betrieb und Personal, setzt fort: "Nach der bereits komplett umgestellten Busflotte wollen wir ab 2010 auch auf den Bahnlinien möglichst nur noch Niederflurwagen einsetzen. Vielfältige Anstrengungen zur Verbesserung der Strecken und Haltestellen sowie die Beschaffung barrierefreier Fahrzeuge sollen den Zugang zum Nahverkehr für jedermann erleichtern".



"In enger Zusammenarbeit mit den Dresdner Verkehrsbetrieben haben wir an unserem sächsischen Standort Bautzen ein Fahrzeug auf die Schiene gesetzt, das genau auf die Topographie der Stadt Dresden abgestimmt ist. Die Flexity Classic meistert sowohl die bis zu achtprozentigen Steigungen im Netz der Elbestadt als auch die speziellen Anforderungen, die die Dresdner Brücken an die Fahrzeugkonstruktion stellen. Seit 15 Jahren fertigen wir in Bautzen Straßenbahnen für Dresden. Wir sind sehr stolz darauf, mit dem 150. Wagen nun einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserer erfolgreichen Zusammenarbeit mit den DVB erreicht zu haben", sagte Grego Peters, Präsident des Bombardier Geschäftsbereiches Straßen- und Stadtbahnen.



Die neuen Möglichkeiten nach dem Mauerfall nutzend, bestellte die DVB AG Anfang der 1990er Jahre speziell auf die Dresdner Verhältnisse abgestimmte Bahnen. Das damalige Konsortium Sachsentram baute für die DVB AG zwischen 1995 und 1998 insgesamt 60 Wagen des 30 Meter langen Typs NGT 6 DD. Um auch Linien mit hoher Nachfrage niederflurig zu bedienen, bestellte die DVB AG in Bautzen 23 Fahrzeuge des rund 11 Meter längeren Typs NGT 8 DD. Alle Fahrzeuge dieser ersten Generation wurden in den Jahren 1995 bis 2002 in Bautzen gebaut und nach Dresden geliefert.



Weil der technische Fortschritt und die gesammelten Erfahrungen zwischenzeitlich noch bessere Lösungen boten, entwickelte der neue Eigentümer des Werks Bautzen, die Firma Bombardier Transportation, eine neue Fahrzeugfamilie mit dem Namen "Flexity Classic". Unter der Mitwirkung von DVB-Technikern entstand daraus der Fahrzeugtyp NGT D12 DD. Mit 45 Metern ist es aktuell eine der längsten Straßenbahnen der Welt. Durch die Konstruktion mit Drehgestellen durchfährt die Bahn Kurven noch eleganter und die Verteilung des Gewichtes auf zwölf Achsen schont die Gleise. Selbst für stark genutzte Straßenbahnlinien hat das Fahrzeug mit 260 Plätzen eine ausreichende Kapazität. Die 32 Bahnen wurden zwischen 2003 und 2005 in Betrieb genommen.



Die seit Anfang 2006 eingetroffene kürzere Variante NGT D8 DD, die 171 Passagieren Platz bietet, soll vorrangig auf weniger nachfragestarken Linien wie der 6, 8, 9, 10 oder 12 zum Einsatz kommen. Dabei bieten die Bahnen den gleichen Komfort wie ihre größeren "Schwestern". Auch die orangefarbenen Außenanzeigen, an denen Linie und Fahrtziel schon auf größere Entfernung erkannt werden können, Flachbildschirme für Fahrgastinformation und Unterhaltung sowie Kameras zur Innenraumüberwachung wurden aus der längeren Version übernommen. Von den bestellten 40 Zügen dieses Typs besitzt die DVB mit der heutigen Inbetriebnahme bereits 35. Fünf weitere sind bis Sommer dieses Jahres avisiert.


Zur Komplettierung des aktuell benötigten Fahrzeugbestands von 166 wurden im letzten Jahr noch einmal elf Bahnen der 45 Meter langen Variante NGT D12 DD zum Stückpreis von rund drei Mio. Euro in Bautzen bestellt. Bis zum Sommeranfang 2010 sollen alle Wagen in Dresden sein.



Während der Bestand der Niederflurstraßenbahnen kontinuierlich wächst, geht die Ära der tschechischen Tatra-Straßenbahnen in Dresden zu Ende. Für jeden neuen Stadtbahnwagen werden zwei Tatras ausgesondert. Spätestens Mitte 2010 fahren auf den Dresdner Straßenbahnlinien nur noch moderne Niederflurwagen. Nach Schwerin ist Dresden dann die zweite ostdeutsche Stadt, die sich komplett von ihrem Tatra-Fuhrpark getrennt hat. Auf die außer Dienst gestellten Fahrzeuge wartet meist noch eine zweite Karriere in Osteuropa oder Asien.



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