Gemeinsam für ein friedliches Miteinander
25.11.2024 | Unternehmen
Eine neue Studie der Landeshauptstadt Dresden zeigt: Sexuelle Belästigung ist leider ein Thema, über das wir reden müssen. 1 100 Menschen haben an einer Online-Umfrage teilgenommen und unangenehme Erfahrungen geschildert, die sie im öffentlichen Raum, aber auch in unseren Verkehrsmitteln machen mussten (zur Meldung der Stadt). Am heutigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ist es Zeit, das Schweigen zu brechen. Wir wollen, dass sich alle in unseren Fahrzeugen sicher fühlen.
Was ist sexuelle Belästigung?
Kurz gesagt: sämtliche Äußerungen und Handlungen, die die andere Person nicht möchte und die im Zusammenhang mit Geschlecht oder Sexualität stehen. Dazu zählen Anzüglichkeiten, anhaltendes Anstarren, unerwünschte Berührungen oder Annäherungen, Hinterherpfeifen (sogenanntes Catcalling) und entwürdigendes Reduzieren auf das Geschlecht sowie die sexuelle Attraktivität.
Opfer überwiegend weiblich
Die Opfer sind in Dresden überwiegend im Alter von 25 bis 34 Jahren und zu über 80 Prozent weiblich. Manche schaffen es, sich selbst zu wehren oder sich Hilfe und Unterstützung aus Familie und Freundeskreis oder von Beratungsangeboten zu holen. Andere leiden stumm.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden will die Umfrageergebnisse im nächsten Jahr detailliert vorstellen und Maßnahmen zur Information und Prävention ableiten. Die Opfer, die ihre Erfahrungen geteilt haben, wünschen sich, dass das Thema ernstgenommen und sichtbar gemacht wird.
Laut dem Bundesverband der Frauenärzte erfahren ein Drittel aller Frauen psychische oder körperliche Gewalt – im privaten und öffentlichen Raum. Schweigen hilft den Tätern.
Sofort handeln und Hilfe suchen
Mit Bahn und Bus sicher unterwegs
Was wir als Unternehmen an Sicherheitsvorkehrungen treffen, wissen viele nicht: Alle unsere Bahnen und Busse sind mit Kameras ausgestattet, die 24/7 das Geschehen im Fahrgastraum aufzeichnen. Nach 24 Stunden werden die Speicher aber wieder überschrieben und die Daten sind unwiederbringlich verloren. Sollte etwas passieren, muss schnell gehandelt werden. Opfer oder Zeugen sollten einen Übergriff sofort melden, damit die Videoaufzeichnung von der Polizei als Beweismaterial sichergestellt werden kann.
Dafür gibt es diese Meldewege:
- Polizei-Notruf 110
- das Fahrpersonal ansprechen – persönlich oder über die Sprechtaste im Türbereich
Die Information geht dann an unsere Betriebsleitstelle, die je nach Situation die Polizei oder unseren Sicherheitsdienst Power (s. Bild) alarmiert. Wichtig ist auch, dass sich Gewaltopfer – wenn möglich – Hilfe bei anderen Fahrgästen suchen. Zudem befinden sich im Türbereich eine Notbremse und ein roter Notöffner. Wenn diese betätigt werden, hält das Fahrzeug an und die Türen lassen sich öffnen.
Aufeinander achten
Zu viele Menschen erleben sexuelle Übergriffe und wehren sich nicht. Sie fühlen sich schuldig, obwohl sie die Opfer sind. Sie reden nicht darüber, weil sie sich schämen. Sie schaffen es nicht, sich Hilfe zu suchen oder melden sich viel zu spät. Lassen Sie uns das Thema aus der Tabuzone holen und entschlossen dagegen vorgehen, nicht wegschauen und aufeinander achten.