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Geplanter Hotelbau verhindert Trassenkorrektur für eine zukunftsfähige Straßenbahnlösung am Postplat

02.07.2010

Seit Einsteins Relativitätstheorie wissen wir, dass die kürzeste Verbindung zwi-schen zwei Punkten nicht zwangsläufig eine Gerade sein muss - auf dem Post-platz aber schon.


Zur Umsetzung der Planungen von Professor Schürmann für das Postplatzareal wurde vor rund fünf Jahren der Straßenbahnverkehr aus der direkten Achse zur Schweriner Straße herausgenommen. Seit dem müssen DVB-Kunden in beiden Richtungen einen Umweg über die Freiberger Straße und Hertha-Lindner-Straße fahren. Das kostet Zeit und auch Geld. Die Chance einer Korrektur die-ser umständlichen Streckenführung am Postplatz wird mit der jetzt konzipierten Hotelbebauung endgültig zunichte gemacht, obwohl selbst im "Schürmannplan" eine Säulenlösung die "Unterfahrung" des Gebäudes prinzipiell ermöglichen würde. Daher sollte unbedingt eine Überarbeitung der Baupläne erfolgen.



Den durch die Stadt Dresden ausgelobten Architekturwettbewerb zur Gestal-tung des Areals auf und rund um den Postplatz gewann Mitte der 1990er Jahre der Entwurf des Kölner Professors Joachim Schürmann. Der so genannte "Schürmannplan" sah neben der Hochbebauung mit Gebäuden, Grünanlagen, Wasserbecken und einer Zentralhaltestelle auch die Neuaufteilung der Flächen für eine zusammenhängende Vermarktung der Flurstücke am Postplatz vor. Vorher sollten alle unterirdischen Medien, die einen Großteil der geplanten Fi-nanzmittel in Anspruch nehmen würden, rekonstruiert und sortiert werden. In diesem Zusammenhang stimmte letztlich auch die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) einer Kompromisslösung zu, welche die Verlagerung des Ost-West-Straßenbahnverkehrs in die Freiberger Straße und erst vor dort aus über die Hertha-Lindner-Straße in die Schweriner Straße vorsah. Seit Fertigstellung die-ser Trasse im Sommer 2006 müssen DVB-Kunden der Straßenbahnlinien 1 und 2 in beiden Richtungen einen Umweg in Kauf nehmen. Bei insgesamt 65.000 jährlichen Fahrten fallen 6.500 Mehrkilometer für die Fahrzeuge an. Pro Wagen und Richtung verlieren die Verkehrsmittel rund eine Minute Fahrzeit, in Summe "vertrödeln" Fahrgäste dort 68.000 Stunden im Jahr. Zusätzlich reduziert sich wegen der engen Gleisradien von und zur Schweriner Straße der Fahrkomfort in den Bahnen, der Verschleiß von Rad und Schiene steigt deutlich. Die ge-schätzten jährlichen Aufwendungen für Streckenunterhaltung, Fahrzeugwar-tung, Personal und Betriebsdurchführung liegen momentan knapp 100.000 Euro höher als bei einer geraden Trassenführung. Die Hoffnung der DVB-Verantwortlichen, diese umständliche Streckenführung am Postplatz im Sinne einer schnellen Nahverkehrsverbindung zwischen Bahnhof Mitte und Stadtzent-rum eines Tages noch korrigieren zu können, wird mit der jetzt konzipierten Hotelbebauung endgültig zunichte gemacht. Und das, obwohl selbst der "Schür-mannplan" eine Säulenlösung am Ende des Gebäudes vorsah, die eine "Unter-fahrung" wie beispielsweise am Anger in Erfurt prinzipiell ermöglichen würde.



Die seitens der DVB AG perspektivisch angestrebte Straßenbahnführung könn-te in schnurgerader Verlängerung der Schweriner Straße zum Postplatz verlau-fen und dort in Nachbarschaft der so genannten "Käseglocke" in die bestehende Trasse münden. Das würde einen Gleisbau von rund 300 Metern bedeuten. Weil der Untergrund bereits erneuert wurde, wäre ein umfangreicher Ausbau nicht mehr nötig. Einschließlich der erforderlichen Weichen und Fahrleitungsan-lagen dürften die Baukosten etwa eine Million Euro betragen - im Verhältnis zu vielen anderen Neubauten eine eher geringe Summe. Die Gleise in der Hertha-Lindner-Straße würden dann lediglich bei Umleitungen und Havarien genutzt. Auch für den Autoverkehr, vor allem im Zuge der Hertha-Lindner-Straße, dürften sich dadurch Vorteile ergeben. Anstatt teilweise in gleicher Richtung zu fahren und sich gegenseitig zu blockieren, würden sich die Wege von Bahn und Auto dann nur noch kreuzen. Das wäre signaltechnisch einfach lösbar, Wartezeiten für den Individualverkehr könnten kürzer sein.



Wegen der aktuellen Bausituation am Postplatz und angesichts des durchaus öffentlichen Interesses für eine Wiedereinführung der Straßenbahndirektverbin-dung von und zum Bahnhof Mitte sollte eine Überarbeitung der Baupläne dringend in Erwägung gezogen werden. Anderenfalls wäre diese Chance für viele Jahrzehnte vertan.




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