Auch Dresdener Verkehrsbetriebe bereiten sich auf Hochwasser vor
03.06.2013
Wegen des angekündigten Hochwassers der Elbe und ihrer Nebenflüsse bereiten sich auch die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) auf weitere Einschränkungen vor. Allerdings gibt es noch keine eindeutigen Prognosen über den zu erwartenden Höchstpegel und auch nicht, ob die Nebenflüsse weiter anschwellen. Klar ist aber, dass der Pegelstand der Elbe diesmal deutlich schneller steigt als beim Hochwasser 2002.
Fährbetrieb eingestellt
Seit Freitag 13 Uhr musste die Fähre zwischen Johannstadt und Neustadt ihren Betrieb einstellen. Das Boot wurde am Altstädter Ufer vertäut, die Steganlage unterhalb der Drachenschänke aus Sicherheitsgründen demontiert. Ab vergangenen Sonntag 8 Uhr konnte die Autofähre zwischen Pillnitz und Kleinzschachwitz nicht mehr überholen. Ersatzweise fuhr die Personenfähre. Gegen 17 Uhr stellten dann die Fährleute des steigenden Wasserpegels wegen die Verbindung zwischen Tolkewitz und Niederpoyritz ein. Gegen Mitternacht musste schließlich auch die Personenfähre in Kleinzschachwitz als letzte verbliebene Fährverbindung außer Betrieb genommen werden. Alle Boote und Steganlagen wurden inzwischen doppelt vertäut und so gut wie möglich gesichert. Bei der Jahrhundertflut 2002 verloren die DVB das Fährboot "Dresden", das sich durch den Wasserdruck losgerissen hatte. Das soll sich möglichst nicht wiederholen.
Buslinien fahren Umleitung
Seit vergangenen Freitag 9 Uhr wendete die Buslinie 88 statt auf dem Kleinzschachwitzer Fährvorplatz bereits in der Gleisschleife der Straßenbahn an der Freystraße. Am Sonntagabend gegen 23 Uhr musste wegen des über die Ufer getretenen Lockwitzbaches die Buslinie 86 nach Kreischa eingestellt werden. Weil auch die übliche Umleitungsstrecke über Wittgensdorf nicht passierbar ist, endet die "86" seit dem in Lockwitz. Durch die Sperrung der Brückenunterführung Reisstraße fährt die Linie 88 seit heute früh 5 Uhr eine weitere kleine Umleitung über Lockwitztalstraße und Bahnhofstraße. Ebenso verhält es sich seit 8 Uhr mit der Brückenunterführung Weintraubenstraße in Radebeul. Dort steht das Wasser unpassierbar hoch, so dass die Buslinie "72" über Wasastraße und Meißner Straße fahren muss.
Weitere Einschränkungen auch für Straßenbahnbetrieb möglich
Noch ist nicht klar, welcher Pegelstand tatsächlich erreicht wird. Allerdings ist davon auszugehen, dass vor allem in den Bereichen Tolkewitz, Laubegast und Niedersedlitz in den kommenden Tagen mit Überflutungen zu rechnen ist, die einen Straßenbahnverkehr unmöglich machen. Das würde eine Unterbrechung der Bahnlinien 4 und 6 in Tolkewitz bzw. die Zurücknahme der "2" bis Leuben bedeuten. Aktuell laufen Anstrengungen, den kompletten Linienbetrieb auch unter diesen Bedingungen weiter aufrecht zu erhalten oder zumindest genügend Ersatzbusse einschließlich der benötigten Fahrer in Reserve zu haben. Eventuell muss dann einmal mehr umgestiegen werden. Ebenso kritisch entwickelt sich momentan der Fahrweg der Ersatzbusse "EV11" Richtung Bühlau. Die Umleitungsstrecke über die Holzhofgasse wurde mit großen Sandsäcken gesichert. Es ist aber davon auszugehen, dass diese Straße trotzdem bald unter Wasser stehen wird. In Zusammenarbeit mit den Vertretern des Krisenstabes der Landeshauptstadt läuft die Suche nach Alternativen.
Zur Fahrgastinformation werden ab heute Nachmittag zusätzliche Servicemitarbeiter an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet stationiert. Dazu kommt eine verstärkte Besetzung der Telefonhotline im Kundenzentrum sowie in der DVB-Leitstelle. Die jeweils aktuellsten Informationen finden Fahrgäste unter www.dvb.de im Internet, über Twitter oder den "facebook-account" der DVB. Für operative Umleitungen sollten Bus- und Bahnfahrgäste auf die Beschriftung der elektronischen Anzeigetafeln an den Haltestellen oder auf Durchsagen achten.