Straßenbahnen fahren wieder über Borsbergstraße
29.10.2013
Ab Donnerstag, dem 31. Oktober 2013, 3:30 Uhr fahren die Straßenbahnlinien 4, 10 und 12 der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wieder im Normalbetrieb. Mit Freigabe des Verkehrszuges geht auch die neu eingerichtete Haltestelle "Spenerstraße" ans Netz. Ähnlich wie am Pirnaischen Platz oder der Zwinglistraße können dort Straßenbahnen und Busse am gleichen Bahnsteig halten. So ist ein bequemer und barrierefreier Umstieg zwischen den Linien 4, 10, 63 und ab dem 1. November 2013 auch 64 von und nach Reick möglich. Aus diesem Grund werden abends, nachts und am Wochenende früh die bisherigen Anschlüsse zwischen der "4" und der "63" von der Haltestelle "Bergmannstraße" an die "Spenerstraße" verlegt. Die Stationen "Mosenstraße", "Bergmannstraße" und "Pohlandplatz" erhielten so genannte überfahrbare Kaps und sind damit ebenfalls barrierefrei. Neben Fahrgastunterständen und der üblichen Möblierung werden alle Haltestellen auch mit elektronischen Abfahrtsanzeigen ausgestattet.
Im Frühjahr 2014 soll der zweite Bauabschnitt entlang der Schandauer Straße zwischen Junghansstraße und Ludwig-Hartmann-Straße folgen.
Tatra-Bahnen kehren auf Linie 8 zurück
Ab Freitag, dem 1. November 2013, werden unter den insgesamt zehn eingesetzten Straßenbahnzügen auf der Linie 8 wieder zwei Tatra-Bahnen verkehren. Dort ist die Nachfrage vor allem in der Vorweihnachtszeit nicht ganz so stark wie auf anderen Linien. Dafür ist der Anteil mobilitätseingeschränkter Fahrgäste geringer. Die Züge, bestehend aus jeweils zwei Wagen, fahren voraussichtlich bis Weihnachten. Sie werden nur wochentags und auf festgelegten Kursen eingesetzt. Die Fahrten erfolgen nicht hintereinander, so dass zumindest auf einen Tatra-Wagen immer ein niederfluriger Stadtbahnwagen folgt. Der Einsatz ist mit den Behindertenverbänden abgestimmt. Dort sind auch die Abfahrtszeiten hinterlegt.
Mit Freigabe der Borsbergstraße für die Linien 4 und 10 werden auch wieder mehr Straßenbahnen benötigt. Dazu kommt die bevorstehende Umstellung auf den Winterfahrplan, der im Adventsverkehr ebenfalls einen höheren Fahrzeugeinsatz vorsieht. Außerdem läuft der Umbau des rechnergestützten Betriebsleitsystems (RBL) weiter, zu dem auch ein Austausch der Bordcomputer in den Bussen und Bahnen gehört. Das heißt, eine oder mehrere Bahnen müssen dafür in die Werkstatt. Dazu verschärfen Hauptuntersuchungen, die Wiederherstellung von Unfallfahrzeugen und zustandsbedingte Reparaturen die aktuelle Fahrzeugsituation. Immerhin sind die ersten Stadtbahnwagen fast 20 Jahre alt. Obwohl alle Werkstattprozesse koordiniert ablaufen und sämtliche Reservefahrzeuge im Liniendienst stehen, lässt sich der Tatra-Einsatz in diesem Fall nicht vermeiden. Nach Weihnachten sollen aber wieder ausschließlich Niederflurbahnen auf den Linien fahren.
Mit der offiziellen Verabschiedung der Tatra-Wagen am 29. Mai 2010 sollten die tschechischen Straßenbahnen nicht mehr auf den DVB-Linien zum Einsatz kommen. Einzig auf den als "E3" gekennzeichneten Verstärkungsfahrten für Studenten fuhren weiterhin so genannte Dreierzüge. Allerdings hielt man weiterhin einige gut erhaltene Exemplare für Sonderlinien oder außergewöhnliche Situationen vor. Neben dem Einsatz bei Großveranstaltungen sollten sie helfen, ein mögliches Fahrzeugdefizit vorübergehend auszugleichen. Nun erleben die insgesamt 14 verbliebenen Tatra-Wagen, aus denen sich bis zu sechs Straßenbahnzüge bilden lassen, eine nicht ganz unerwartete Renaissance.