Alle Straßenbahnen fahren wieder auf gewohnter Strecke
27.11.2014
Keine Baustellen mehr, keine Sperrungen mehr, keine Umleitungen mehr – ab kommendem Sonnabend früh 3:30 Uhr fahren alle Straßenbahnlinien wieder auf ihrer angestammten Strecke. Nicht nur, dass man sich jetzt leichter orientieren kann. Auch der Umstieg in Ersatzbusse ist nicht mehr nötig. Damit hielten die Bauleute Wort und schlossen die großen Jahresbaustellen an der Schandauer Straße und jetzt an der Pennricher/Rudolf-Renner-Straße pünktlich ab. Und das trotz teilwiese schwieriger Umstände. Nun ist die Fahrt mit Bus und Bahn durch die bevorstehende hektische Adventszeit für alle Fahrgäste wieder spürbar einfacher.
Straßenbahnnetz umleitungsfrei
Seit dem 31. März 2014 wurde die Kreuzung Pennricher Straße/Rudolf-Renner-Straße sowie die angrenzenden Bereiche grundhaft ausgebaut. Mit Freigabe der Rudolf-Renner-Straße am 29. November 2014 3:30 Uhr geht nun das letzte noch durch Bauarbeiten gesperrte Streckenelement wieder an das Dresdner Straßenbahnnetz. Damit kehrt auch die Linie 12 auf ihren angestammten Fahrweg nach Leutewitz zurück. Im Fall der Rudolf-Renner-Straße kann die Strecke sogar zwei Tage früher als geplant freigegeben werden. Die Linie2 fährt schon seit dem 27. September wieder über die Pennricher Straße.
„Schanze“ jetzt leiser
Die im Volksmund „Schanze“ genannte Kreuzung Pennricher Straße/Rudolf-Renner-Straße ist durch den neuen Straßenbelag und die modernen Gleise nun auch deutlich leiser als vorher. Trotz des geringen Bauraumes erhielten alle Haltestellen einen barrierefreien Zugang und die inzwischen übliche Ausstattung mit Möblierung und elektronischen Abfahrtstafeln.
Die „Schanze“ gehört zu den wichtigen Verkehrsknoten im Dresdner Westen. Dazu kreuzen sich dort die „2“ und die „12“, zwei nachgefragte Straßenbahnlinien. Knapp 4.000 Fahrgäste steigen dort ein, aus oder um. Am 31. März begann der Ausbau für insgesamt 10,3 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen stellte dafür rund 7 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.
Untergrund überraschte Bauarbeiter
Der Zustand der „Schanze“ war bedenklich. Das traf vor allem auf Versorgungsleitungen, Straßendecke und Straßenbahnschienen zu. Auch die Entwässerungskanäle taten teilweise schon mehr als 100 Jahre ihren Dienst. Wegen der bestehenden Häuserfluchten orientierten sich die Ausbaupläne am bisherigen Straßenverlauf. Der Umbau des Kreuzungsbereiches war nicht frei von Überraschungen. Trotz vorheriger Bodenuntersuchungen sorgte ein felsiger Untergrund unerwartet für Probleme vor allem bei den Gründungen für die neuen Fahrleitungsmaste. Dass die geplante Bauzeit dennoch eingehalten wurde, ist den flexibel agierenden Bauleuten zu verdanken. Mehrfach mussten Technologien angepasst, für später avisierte Arbeiten vorgezogen und Fundamente neu berechnet werden.
Anwohner und Gewerbetriebende gut informiert
Im Rahmen des DVB-Baustellenmarketings wurden die betroffenen Anwohner und Fahrgäste rechtzeitig über alle Sperrungen und Umleitungen informiert. Dafür gibt es verschiedene Anschreiben, Broschüren und Faltblätter, in denen die verkehrlichen Änderungen auch grafisch unterlegt sind. Botschafter des DVB-Baustellenmarketings ist seit 2014 die sympathische „Bauameise Emil Emsig“. Deshalb gab es trotz enger Baufelder und vieler Sperrungen rund um die Großbaustelle „Schanze“ nur wenig Nachfragen oder Beschwerden. Außerdem ging die Oberbauleitung aktiv auf Gewerbetreibende zu und stimmte unumgängliche Einschränkungen persönlich ab. Das kam gut an.
Kurzfristig mehr gebaut
Durch den so genannten Sperrschatten an der Baustelle „Schanze“ und die Koordinierung mit den Aktivitäten des Straßen- und Tiefbauamtes Dresden (STA) war es kurzfristig möglich, die Rudolf-Renner-Straße gleich noch zwischen Emil-Ueberall-Straße und Hermsdorfer Straße zu erneuern. Die Planungen dafür waren schon fertig, die Fördermittel beantragt. Der zusätzlich umgebaute Abschnitt schließt sich direkt an den im letzten Jahr gebauten Teil der Rudolf-Renner-Straße Süd an. Dafür wurden seitens der DVB rund 600.000 Euro zusätzlich investiert.
Rudolf-Renner-Straße soll 2016 weitergebaut werden
Bis auf zwei kleine Teilstücke ist damit die Rudolf-Renner-Straße rekonstruiert. Kommen die Planungen gut voran und ist die Finanzierung gesichert, könnte die Rudolf-Renner-Straße 2016 auf ihrer Nordseite in Richtung Lübecker Straße ein Stück weiter ausgebaut werden. Unter anderem ist vorgesehen, auch die Straßenbahnhaltestelle „Birkenhainer Straße“ barrierefrei anzulegen. Das noch fehlende Stück auf der Südseite zwischen Emil-Ueberall-Straße und Kesselsdorfer Straße soll beim langfristig geplanten Umbau der Kesselsdorfer Straße berücksichtigt werden.