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Erste E-Buslinie Sachsens nimmt Betrieb auf

18.06.2015

Heute 12:30 Uhr startet der Fahrgastbetrieb auf der ersten rein elektrisch betriebenen Buslinie in Sachsen - der Quartierbuslinie 79 Mickten - Übigau der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) AG. Sie ist 5,2 Kilometer lang und bedient in einem Umlauf 16 Haltestellen in einer Fahrzeit von 16 Minuten. Der Bus verkehrt im 20-Minuten-Takt und hat somit am Endpunkt eine Wendezeit von maximal vier Minuten. Diese Zeit reicht aus, um die Akkus mit einem Hochstromladegerät teilweise wieder aufzuladen und bei Bedarf den Fahrgastraum vorzuheizen. Die Staugefahr auf der Strecke ist gering. Hinzu kommt, dass der Endpunkt am Dreyßigplatz von drei Straßenbahnlinien tangiert wird und somit elektrotechnisch ideal mit Bahnstrom versorgt ist. Die „79“ eignet sich damit perfekt für die Umrüstung auf Elektrobetrieb. Deshalb kommt hier der erste DVB-Elektrobus des Typs Solaris Urbino 12 electric zum Einsatz. Bei einer Tagesfahrleistung von bis zu 300 Kilometern einschließlich emissionsfreier Heizung benötigt er keine zusätzlichen Ladezeiten außerhalb der planmäßigen Wendezeiten. Der Dresdner Stadtteil Übigau hat nun mit den bestehenden Straßenbahnlinien in Mickten und der neuen E-Buslinie eine rein elektrische Nahverkehrsanbindung in das Stadtzentrum und an das S-Bahnnetz. „Fahrgäste können hier Elektromobilität als alltägliche und umweltfreundliche Technologie erleben“, erläutert DVB-Vorstand Reiner Zieschank.

Volle Ladung Zukunft 

Der neue E-Bus ist zwölf Meter lang, hat drei Türen und kann auf 28 Sitz- beziehungsweise 42 Stehplätzen insgesamt 70 Fahrgäste befördern. Hinter der zweiten Tür gibt es eine Plattform für Kinderwagen und Rollstühle. Mit der Außengestaltung „Volle Ladung Zukunft“ gibt sich das Fahrzeug als Vorreiter in Sachen Elektromobilität zu erkennen. Es fährt nahezu geräuschlos und durch seinen umweltfreundlichen Antrieb sowie die vollelektrische Heizung absolut abgasfrei. Der Bus kommt von der polnischen Firma Solaris. Bei Werkstattaufenthalten steht ein Ersatzfahrzeug mit schadstoffarmem Dieselmotor bereit.

E-Bus fährt mit Straßenbahnstrom

Auf dem Wagendach des Busses befindet sich ein ausklappbarer, fünfpoliger Stromabnehmer zum Nachladen. Am Endpunkt Dreyßigplatz in Mickten eingangs der Lommatzscher Straße wurde dafür eine barrierefreie E-Bus-Musterhaltestelle mit Hochstrom-Ladestation errichtet. Ihre Energie bezieht sie aus der Straßenbahnfahrleitung mit einer Nennspannung von 600 Volt. Beim Anfahren der Bahnen und Rückspeisen des Stroms beim Bremsen schwankt die Eingangsspannung jedoch zwischen 500 und 1.000 Volt. Die Akkus benötigen für die Ladung jedoch eine stabile Spannung von rund 748 Volt. Deshalb kommt ein hier Trafo zum Einsatz. Aufgrund dieser Herausforderung hat der Hersteller ein völlig neuartiges Ladegerät entwickelt. Auf dem Bus sind fünf Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit einem Gesamtenergiegehalt von 200 Kilowattstunden montiert, zwei auf dem Dach und drei im Heck. Zwei Elektromotoren mit einer Spitzenleistung von je 100 Kilowatt Leistung sitzen direkt an den Rädern in der Antriebsachse. Damit kann der Bus die gesamte Strecke sowie alle nötigen Wege vom und zum Betriebshof zurücklegen. Auch die Nebenaggregate werden voll elektrisch betrieben. Über Nacht wird der Akku auf dem Betriebshof Trachenberge aufgeladen und die Zellen der Batterie ausbalanciert. 

Sächsisches Schaufenster-Projekt

Das Gemeinschaftsprojekt der DVB und der Technischen Universität Dresden (TUD) ist Bestandteil des Bundesprogramms „Schaufenster Elektromobilität“. Die Sächsische Energieagentur SAENA GmbH koordiniert als Projektleitstelle das Schaufenster „Bayern-Sachsen ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET“ in Sachsen, das Projekt "Elektro-Buslinie 79" ist hier eines von rund 40 Projekten (www.elektromobilitaet-verbindet.de). Die Kosten der DVB für die dreijährige Projektlaufzeit einschließlich der Beschaffung des Elektrobusses und des Ladegerätes für den Betriebshof sowie des Baus der Ladehaltestelle in Mickten belaufen sich auf 890.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten der TUD für die Beschaffung der Akkumulatoren, ihre wissenschaftlich fundierte Auslegung und die Untersuchungen zu deren Verhalten im Linienbetrieb in Höhe von 680.000 Euro. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beteiligt sich mit einer Fördersumme von 1,14 Millionen Euro. 

Die Zukunft des Dresdner ÖPNV ist elektrisch. 

Mit dem Einsatz des ersten Serienhybridbusses im Jahr 2007 hat bei der DVB das Zeitalter der oberleitungsfreien Elektromobilität im Busbereich begonnen. Mittlerweile ist die Zahl der Hybridbusse auf 18 angestiegen, das sind zwölf Prozent der Busflotte. Mit elektrischen Straßenbahnen hat die DVB schon sehr viel mehr Erfahrung: Sie fahren seit 1893 durch Dresden. Langfristig will die DVB die gesamte Busflotte auf Elektroantrieb umstellen und das Straßenbahnnetz weiter ausbauen.

Batterie effizient nutzen

Der Traktionsspeicher wird bei dem geplanten Einsatz voraussichtlich nicht die Lebensdauer des Fahrzeugs erreichen. Von einer gealterten Batterie spricht man, wenn nur noch 80 Prozent der Nennkapazität zur Verfügung stehen oder der Innenwiderstand der Zellen einen definierten Wert überschreitet. Die Wissenschaftler des Instituts für Automobiltechnik Dresden – IAD der TUD stehen nun vor der Aufgabe, die Lebensdauer der Energiespeicher durch einen möglichst effizienten Einsatz zu maximieren. Hierzu werden einzelne Zellen in Labortests künstlich gealtert, um zu erkennen, welche Faktoren signifikante Alterungserscheinungen hervorrufen. Daraus leiten die Wissenschaftler optimale Ladestrategien ab. Die Ergebnisse werden maßgeblich Einfluss auf betriebswirtschaftlich tragfähige Lösungen für den Einsatz von Elektrobussen haben und damit auf innovative Mobilitätsangebote der Zukunft. Für Professor Bernard Bäker stellen „elektrifizierte Stadtbusse für die urbane Mobilität der Zukunft eine Schlüsselfunktion dar.“ Er sieht es als „große technologische Herausforderung mit wegweisender Innovationskraft, diese Technologie zusammen mit den Dresdner Verkehrsbetrieben zu erarbeiten und im realen Linienbetrieb energieeffizient darstellen zu können.“


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