Die Straßenbahnlinie 7 befördert täglich fast 50.000 Fahrgäste ÖPNV-Angebot muss mit wachsender Einwohnerzahl Schritt halten
23.03.2016
Insgesamt 153,4 Millionen Fahrgäste haben 2015 die Busse und Stadtbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) benutzt. Das sind rund 600.000 Passagiere mehr als 2014.
„Die „7“ ist mit täglich fast 50.000 Fahrgästen Dresdens nachgefragteste Straßenbahnlinie“, sagt DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. Und er fügt hinzu: „Es ist abzusehen, dass der Dresdner Nahverkehr ohne einen Ausbau schon in wenigen Jahren nicht mehr die gewohnte Beförderungsqualität bieten kann. Um die steigende Anzahl der Fahrgäste in Zukunft nicht nur umweltfreundlich, sondern auch mit vernünftigem Komfort zu befördern, dürfen Investitionen in neue Strecken, größere Fahrzeuge und der Ausbau des Bestandsnetzes nicht verschoben werden.“
Dresden wächst rasant. Im Jahr 2030 soll die Stadt mit 592.000 noch einmal rund neun Prozent mehr Einwohner haben. Gleichzeitig wird der Wunsch, mobil zu sein, weiter an Bedeutung gewinnen. Schon seit vielen Jahren lässt sich dieser Trend bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erkennen. Fuhren 2007 insgesamt 142 Millionen Fahrgäste mit Bus und Bahn sind es aktuell 11,4 Millionen mehr. Mit fast 50.000 beförderten Personen pro Arbeitstag ist die „7“ heute Dresdens nachgefragteste Straßenbahnlinie. Die größten prozentualen Zuwächse der letzten Jahre erzielten die Linien 7, 8, 9 und 10. Bei den Buslinien stellt die „61“ mit 31.600 Fahrgästen weiterhin den Spitzenreiter dar. Gefolgt von der „62“ mit 22.300 Fahrgästen pro Werktag.
Im Durchschnitt sind im DVB-Liniennetz pro Arbeitstag bis zu 600.000 Fahrgäste unterwegs. Und die wollen auch nicht gleichmäßig über den Tag verteilt mitfahren sondern vorwiegend morgens und nachmittags. Im Winter mit größerer Intensität wie im Sommer. Zu bestimmten Zeiten sind die Wagen mehr als gut gefüllt. Beim Schüler- oder Studentenverkehr werden Zusatzfahrten zur Entlastung angeboten. Auf der Buslinie 61 reicht das nicht mehr. Hier kann nur die hochkapazitive Stadtbahn Abhilfe schaffen.
Doch auch denen sind Grenzen gesetzt. Schon heute gibt es Stadtbahnlinien wie die „3“ oder „7“, die mit den gegenwärtigen Fahrzeugtypen ihr Limit erreichen. Der Takt lässt sich im Sinne eines flüssigen Betriebsablaufes nicht endlos verdichten. Praktisch kommen wegen der Haltestellenlängen nur breitere Wagen in Frage, um ausreichend Platz anzubieten. Die werden spätestens in fünf Jahren benötigt. Daher gilt es, die Trassen für den Einsatz breiterer Bahnen weiter vorzubereiten und das Stadtbahnnetz auszubauen.
Die Verkehrsprognose der Stadt Dresden erwartet bis 2030 eine weitere Zunahme der täglichen Wege um 160.000. Daraus ergibt sich eine noch einmal um 13 Prozent intensivere Nutzung des ÖPNV. Um diese enormen Zuwächse bei den Fahrgastzahlen in gewohnter Qualität aufzufangen, darf es bei den Planungen und Investitionen keine Verzögerungen geben. Anderenfalls drohen in Dresden Szenarien mit übervollen Fahrzeugen und vielen zurückbleibenden Fahrgästen an den Stationen. Oder der Umstieg auf andere Verkehrsmittel.