Dresdner Verkehrsbetriebe verjüngen Busflotte
13.10.2016
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) setzen ab Montag, dem 24. Oktober 2016, ihren ersten überlangen Gelenkbus CapaCity auf der Buslinie 62 ein. Zuerst testweise als Zusatzfahrt mit Fahrgästen. Im neuen Jahr werden die überlangen Busse als reguläre Linienwagen verkehren.
Insgesamt 20 neue Gelenkbusse, darunter weitere 11 CapaCity der Mercedes-Tochter Evobus, werden bis zum Jahresende 2016 in Dresden erwartet. Bei den anderen 8 Fahrzeugen handelt es sich um Standard-Gelenkbusse des Herstellers MAN mit 18,75 Metern Länge. Zusammen mit den 40 Neufahrzeugen, die im Jahr 2015 beschafft wurden, verjüngt sich die DVB-Busflotte erheblich und der Komfort für die Fahrgäste steigt. Insgesamt besitzen die DVB rund 145 Linienbusse. Die 20 Neuwagen kosten zusammen knapp 7 Millionen Euro, etwa 1,65 Millionen Euro Fördermittel steuert der Freistaat Sachsen bei.
Mit 21 Metern ist der neue CapaCity rund 2,25 Meter länger und rund vier Tonnen schwerer als die bisher größten Busse im DVB-Fuhrpark. Weil die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) Busse auf 18,75 Meter Länge limitiert, erhielt der CapaCity eine Sondergenehmigung. Allerdings darf dieser Typ zunächst nur auf der Linie „62“ fahren. Später sollen weitere Strecken mit hoher Fahrgastfrequenz wie die „61“, „63“ oder „64“ hinzukommen. Mit den größeren Bussen können Nachfragespitzen auf hochbelasteten Buslinien kurzfristig entschärft werden. Sie stellen eine Übergangslösung bis zur Fertigstellung leistungsfähigerer Stadtbahnstrecken dar.
Das viertürige Fahrzeug hat vier statt bisher drei Achsen und wurde vor und nach dem Gelenk um jeweils ein Segment verlängert. Damit steigt die Fahrgastkapazität nach Herstellerangaben auf 49 Sitz- und 154 Stehplätze. Das sind bis zu 40 Plätze mehr als in bisher eingesetzten Linienbussen. Für eine bessere Manövrierbarkeit besitzt der CapaCity eine Rückfahrkamera sowie Kameras nach dem Drehpunkt und an den Hecksäulen. Der Motor leistet mit 290 Kilowatt bei gleichem Hubraum etwa 25 Kilowatt mehr als der eines vergleichbaren Gelenkbusses. Das genügt auch für die anspruchsvolle Dresdner Topografie. Die Motoren aller 20 neuen Busse – auch der neuen MAN - entsprechen mit Schadstoffklasse Euro 6 dem aktuell höchsten Umweltstandard für Dieselmotoren. Dafür werden Altfahrzeuge mit mehr als einer Million Kilometern im Liniendienst oder verschlissener Technik ausgemustert.
Durch seine Bauart schwenkt das Heck des CapaCity weiter aus, die Handhabung ist aufgrund einer speziellen elektronischen Steuerung aber mit der Lenkgeometrie typischer Gelenkbusse vergleichbar. Der Fahrerplatz erhielt die standardisierte Bedienkonsole mit verstellbarem Lenkrad. Vor dem ersten Einsatz rüsten die Fachleute der DVB-Buswerkstatt alle neuen Wagen noch mit Fahrscheinverkaufskasse, Entwertern, Bildschirmen für die Fahrgastinformation und natürlich Videokameras aus.