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Fährstelle Niederpoyritz wird ab Dienstag umgebaut

18.04.2017

Von Dienstag, dem 18. April 2017 bis einschließlich Freitag, den 5. Mai 2017 ist die Fährverbindung zwischen Tolkewitz und Niederpoyritz außer Betrieb. Grund der Pause ist der Bau neuer behindertenfreundlicher Zugänge zur Fährstelle auf beiden Elbseiten. Die Zeit wird gleich für die Rekonstruktion der Landungsbrücken und die Inspektion der Fähre „Caroline“ genutzt.


Nach den Ostertagen mit traditionell hoher Fahrgastnachfrage starten die Bauleute am 18. April mit dem Abbau der vorhandenen Steganlagen. Direkt im Anschluss beginnt der Bau neuer Zuwegungen zur Fährstelle auf der Tolkewitzer und der Niederpoyritzer Elbseite. Zunächst stellen die Bauleute provisorische Zugänge her, über die Kunden während des bis September geplanten Umbaus die Fähre erreichen. Die Provisorien sollen bis Anfang Mai fertig sein, so dass der Fährbetrieb schon am 6. Mai 2017 wieder aufgenommen werden kann.


Auf beiden Elbseiten entstehen in heutiger Lage komplett neue Zuwege zu den Anlegern. Dabei wird im Sinne des Denkmalschutzes Sandsteinpflaster verwendet, das mit seiner porösen Oberfläche als besonders rutschfest gilt. Mit dem Ausbau der Zuwege ist auch das Verschieben der Stege für die Fährleute einfacher. Die Position der Anlegestellen muss immer dem jeweils aktuellen Wasserstand folgen können. Außerdem installieren die Elektriker bessere Beleuchtungen. Auf Niederpoyritzer Seite lassen sich Steigung bzw. Gefälle des schmalen Weges zur Fährstelle platzbedingt kaum verändern. Deshalb entsteht auf halber Strecke zur Pillnitzer Landstraße eine ebene „Verweilfläche“, auf der Rollstuhlfahrer kurz innehalten können. Die Zugänge sind daher nicht barrierefrei sondern behindertenfreundlich. Im September dieses Jahres sollen die neuen Wege komplett fertig sein. Dann werden die Provisorien zurückgebaut.


Sowohl die Landungsbrücken als auch die Pontons werden inzwischen nach Kleinzschachwitz verschifft und von dort zum Busbetriebshof Gruna transportiert. In der Werkstatt der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erhalten die Schwimmkörper neue Anstriche. Außerdem bauen die Schlosser an den Anlegern moderne Rollfender ein. Fender dienen in der Schifffahrt als Puffer zwischen Bootsrumpf und Anleger. Sie sind zumeist aus Gummi, Plastik oder Tauwerk. Die neuen Rollfender sorgen für mehr Komfort beim Anlegen. Zum Abschluss der Überholung wird die verbliebene Plattenstärke der beiden Pontons gemessen und bei positivem Ergebnis eine neue Betriebsgenehmigung für weitere sechs Jahre erteilt.


Die Fähre „Caroline“ geht ab 25. April zur Überholung auf die Laubegaster Werft. Auch sie bekommt neue Anstriche. Das Unterwasserschiff erhält einen Belag aus Antifouling, für das Deck ist rutschsichere graue Farbe vorgesehen. Außerdem werden die Opferanoden der Fähre gewechselt. Opferanoden sollen im elektrochemischen Prozess die Korrosion des Bootskörpers sowie der Lager und Wellen eines Schiffes reduzieren. Jedes Schiff mit Metallteilen im Wasser hat Opferanoden, die sich statt der „wertvollen“ Teile langsam zersetzen. Zum Schluss erfolgt die Schiffsuntersuchung. Das ist eine zyklische Prüfung der Betriebssicherheit von Schiffen, vergleichbar mit dem TÜV beim Auto. Ist alles in Ordnung, darf die „Caroline“ weitere fünf Jahre Passagiere befördern.


Spätestens ab 6. Mai 2017 ist die Fährstelle zwischen Tolkewitz und Niederpoyritz wieder in Betrieb. Die „Caroline“ braucht noch eine Woche länger. Bis dahin holt ein anderes Fährschiff über. Der weitere Bau der Zuwege erfolgt unabhängig vom Fährbetrieb. Die Kosten für die Überholung von Stegen, Pontons und Fähre betragen rund 12.000 Euro. Der Bau der verbesserten Zuwege ist mit rund 245.000 Euro veranschlagt. Das Land Sachsen steuert dafür knapp 96.000 Euro aus dem Fond zur Flutschadensbeseitigung bei.



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