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Erneut Fahrgastrekord

03.01.2018

„Die auf 160 Millionen Fahrgäste rasant gestiegene Nachfrage bei den Dresdner Verkehrsbetrieben ist ein Indiz für die wachsende Mobilität in einer zunehmend verdichteten Innenstadt. Mit unseren klimaschonenden Verkehrsmitteln haben wir schon heute die Lösung zur Reduzierung des Verkehrs und zur Verbesserung der Luftqualität parat“, erklärt der Vorstand für Finanzen und Technik Andreas Hemmersbach.


„Dass wir immer mehr Passagiere in hoher Qualität und Kundenzufriedenheit sicher durch Dresden bewegen können, verdanken wir in erster Linie unserer engagierten Belegschaft. Schließlich ist es insbesondere deren Leistung, die uns als Verkehrsunternehmen bei bundesweiten Umfragen immer wieder Spitzenplätze beschert“, sagt der Vorstand für Betrieb und Personal Lars Seiffert.


Fazit

2017   
Höchster Anstieg der Fahrgastzahlen seit der Wende

Im vergangenen Jahr beförderten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) 160 Millionen Fahrgäste. Das sind 2,9 Millionen mehr als im Vorjahr. In den letzten beiden Jahren gab es in Dresden den höchsten prozentualen Anstieg der ÖPNV-Fahrgastzahlen seit der Wende. In den nächsten Jahren wird ein Nachfragezuwachs auf etwa 170 Millionen Fahrgäste pro Jahr erwartet.


Im Durchschnitt steigt heute jeder Einwohner rund 257 Mal pro Jahr in eine Straßenbahn oder einen Bus, an Werktagen nutzen weit über eine halbe Million Menschen das DVB-Angebot. Auf den Straßenbahnlinien 7, 11 und 3 wurden mit 52.000, 38.100 beziehungsweise 37.400 die meisten Fahrgäste pro Werktag gezählt. Beim Busverkehr sind die Linien 61, 62 und 66 mit 31.700, 23.700 beziehungsweise 18.800 am nachfragestärksten.


39,6 Millionen Euro investiert

2017 investierten die DVB 39,6 Millionen Euro in Fahrzeuge, Objekte und Infrastruktur. Bund und Land haben die Investitionen mit 16,7 Millionen Euro gefördert. Die Mittel wurden vor allem für die Rekonstruktion von Gleisen und Betriebsanlagen an der Hugo-Bürkner-Straße und Weh-lener Straße sowie für den Neubau der Wendeschleife Infineon Süd verwendet. Ebenso begann die nächste Stufe der Modernisierung des Betriebshofes Trachenberge.


Sieger im ÖPNV-Kundenbarometer

Im ÖPNV-Kundenbarometer 2017 haben sich die DVB in der Wahrnehmung ihrer Kunden erneut verbessert. Im bundesweiten Vergleich der 37 teilnehmenden Verkehrsunternehmen erreichten die DVB nach 2014 und 2015 in der Bewertung durch ihre Kunden erneut den ersten Platz.


Dresden Spitzenreiter in ADAC-Studie

Bei einer weiteren bundesweiten Befragung zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit ihrer Mobilität schnitt Dresden vor allem wegen des ÖPNV-Angebotes am besten ab. Die Studie entstand im Auftrag des ADAC. Bewohner der 15 größten deutschen Städte wurden um ihre Meinung zu Autoverkehr, Nahverkehr sowie Rad- und Fußwegen in den jeweiligen Metropolen gebeten.


Marketingpreis gewonnen

Die selbst konzipierte DVB-Abo-Kampagne stellte die Vorteile und Mehrwerte eines Abonne-ments heraus und sorgte 2017 mit umgangssprachlichen Schlagwörtern für positive Verstörtheit – auch bei Bestandskunden. Für diese Kampagne, die unter anderem aus Plakaten, Postkarten und Radiospots bestand, erhielt die DVB AG den Marketing-Preis des Marketing-Clubs Dresden e.V.


Linienbusse emittieren nicht mehr Stickoxide als ein PKW

Im August wurden die DVB-Busse einem Emissionstest im praktischen Linienbetrieb unterzogen. Prof. Dr. Pütz von der Hochschule Landshut bestätigte die Einhaltung und sogar Unterschreitung aller geltenden Abgasgrenzwerte. Die Messungen ergaben außerdem, dass ein DVB-Linienbus nicht mehr Stickoxide als ein einziger Euro 6 - PKW emittiert. Deshalb bleiben moderne Dieselbusse ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der innerstädtischen Luftqualität.


Online-Zugang für Abo-Kunden

Der Start des Online-Angebotes „Mein Abo“ im Mai 2017 war ein voller Erfolg: Mehr als 2.300 neue Kunden haben ihr Abo bereits online abgeschlossen. Weitere 4.000 Bestandskunden registrierten sich ebenfalls und können nun ihre Adress- und Kontodaten bequem von zu Hause ändern oder ihre FAHRKARTE mit anderen Produkten versehen.


Mehr Sitzungen bei mobiler Website und App

Die unter dem Namen DVB mobil zusammengefassten digitalen Auskunftsangebote für Nutzer eines Smartphones oder Tablets entwickelten sich 2017 überdurchschnittlich. So stieg im Laufe des Jahres die Nutzung der der mobilen Website und der App um 170 Prozent auf zuletzt zirka 830.000 Sitzungen pro Monat. Mit DVB mobil lassen sich Echtzeitabfahrten, aktuelle Störungsinformationen und die speziell für ÖPNV-Nutzer entwickelte interaktive Karte auf das Handy laden.


Anzahl der Mitarbeiter leicht gestiegen

Auch im Jahr 2017 gab es zahlreiche Neueinstellungen, so dass der Personalbestand der DVB zum Jahresende etwas mehr als 2.050 Mitarbeiter aufwies. Knapp 50 mehr als im Vorjahr. Insgesamt 76 neue Beschäftigte, darunter 35 im Fahrdienst, ersetzen die meist altersbedingt ausgeschiedenen Kollegen. Auch bei den Auszubildenden bleibt der Zuwachs auf hohem Niveau: 2017 erlernten bei den DVB 162 junge Leute einen Beruf. Davon sind 98 Beschäftigte der DVB. Weitere 64 Azubis werden für andere sächsische Unternehmen ausgebildet. Insgesamt 27 Azubis, die 2017 ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, wurde eine Weiterbeschäftigung im Unternehmen angeboten. 2018 wollen die Verkehrsbetriebe wieder insgesamt 30 neue Lehrlinge aufnehmen. Neben dem Stammpersonal helfen 60 in Nebentätigkeit fahrende Studenten, den Dienstplan der Straßenbahnfahrer zu entlasten und Spitzen im Fahrdienst abzubauen.


Straßenbahn-Fuhrpark

Die Straßenbahnflotte besteht aktuell aus 185 Fahrzeugen: 166 Niederflurstadtbahnwagen und 18 Tatra-Triebwagen. Mit 1,73 Millionen Kilometern hat der Wagen 2512 des Typs NGT 6 DD die bisher höchste Laufleistung aller Niederflurstraßenbahnen des DVB-Fuhrparks erbracht. Die durchschnittliche Laufleistung pro Fahrzeug und Jahr liegt bei etwa 85.000 Kilometern. Dabei ist zu erkennen, dass die 45m-langen Fahrzeuge mit durchschnittlich 96.000 Kilometern den Haupt-anteil der Verkehrsleistung erbringen.


Busflotte

Die DVB-Busflotte bestand zum Jahresende 2017 aus 146 Fahrzeugen, darunter 17 Hybridbusse, ein reiner Elektrobus und 12 überlanger Gelenkbusse. Die mit 21 Metern überlangen Capacity sind seit März auf der Linie 62 im Einsatz. Zu Jahresbeginn nahmen die DVB noch acht moderne MAN-Diesel-Gelenkbusse des letzten Lieferloses in Betrieb. Alle Neufahrzeuge entsprechen der Abgasnorm Euro 6.


Infrastruktur
Oskarstraße

Die am 1. März begonnene Gleisbaustelle Oskarstraße verlief zunächst so erfolgreich, dass die Arbeiten insgesamt vor dem Zeitplan lagen. Seit dem Baustopp, verhängt wegen eines Formfehlers der Landesdirektion Sachsen im Planfeststellungsverfahren, ruhen seit Ende April alle Aktivitäten zum Bau der neuen Stadtbahntrasse und zur Umgestaltung des Wasaplatzes.


Wehlener Straße

Vom 1. Juli bis 21. Dezember wurde der letzte Abschnitt des Verkehrszuges Borsbergstraße - Schandauer Straße - Wehlener Straße erneuert. Zwischen Ankerstraße und Schlömilchstraße entstand eine moderne Verkehrstrasse für Stadtbahnen und Autos. Die Haltestelle im Baufeld ist nun barrierefrei.


Hugo-Bürkner-Straße

Im Zeitraum 21. August bis 19. Dezember investierten die DVB in eine barrierefreie Haltestelle sowie die Rekonstruktion des Gleisdreiecks. Parallel wurden rund 260 Meter Gleis auf der Reicker Straße instandgesetzt. Außerdem bauten die DVB zwischen Cäcilienstraße und Schuchstraße 76 Fahrleitungsmaste zurück und stellte dafür 71 neue auf.


Infineon Süd

Vom 21. August bis 23. Dezember entstand an der Straßenbahnhaltestelle „Infineon Süd“ eine neue Gleisschleife. Gleichzeitig wurde die Haltestelle „Infineon Süd“ in beiden Richtungen barri-erefrei ausgebaut. Außerdem stand die Erneuerung der Fahrleitungsanlage, der Heizungs-, Steuerungs- und Sicherungstechnik für die Weichen, der Gleisentwässerung, der Beleuchtung sowie der Fahrsignalanlage Richtung Hellerau mit auf dem Plan.


Schloss Wackerbarth

Seit 12. Oktober halten die Straßenbahnen der Linie 4 in Radebeul erstmals in beiden Richtungen an der neuen barrierefreien Haltestelle direkt vor dem Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth. Der Ausbau der Station begann am 14. August. Dafür wurde das parallel zur Meißner Straße auf einer eigenen Trasse verlaufende Straßenbahngleis in Richtung Süden verschoben.


Betriebshof Trachenberge

Auf Basis des Gesamtkonzeptes von 2008 zur stufenweisen Modernisierung des Betriebshofes Trachenberge begann im September 2017 die zweite Ausbaustufe. Ziel ist es, den Betriebshof auf die neuen breiteren Stadtbahnwagen vorzubereiten. Außerdem werden 2018 die meisten Abstellgleise überdacht und die Weichenstraßen erneuert.


Ausblick 2018
Programm „Stadtbahn Dresden 2020“

Aktuell liegen die Pläne für die Gleisbaustelle Oskarstraße bei der Landesdirektion zum wiederholten Mal öffentlich aus. Eine Entscheidung zum Weiterbau wird dringend erwartet.


Die Vorbereitungen zum Ausbau der Zentralhaltestelle Tharandter Straße auf der unteren Kesselsdorfer Straße haben Ende 2017 begonnen. Im Juni 2018 startet der Umbau auf der Löbtauer und Tharandter Straße, bevor 2019 die Kesselsdorfer Straße mit der neuen Station folgt.


Mit fast 24.000 Fahrgästen erreicht die Buslinie 62 ihr Kapazitätslimit. Laut Prognose steigen die Fahrgastzahlen bis 2030 im Zentrum um bis zu 30 Prozent. Bereits 2016 beschloss der Stadtrat die Wiederaufnahme der Planungen für die Umstellung auf einen Stadtbahnbetrieb. Zum Aus-tausch mit interessierten Bürgern luden die DVB am 13. Dezember zu einer „Planungswerk-statt“. Die Vorplanungen zur neuen Linie 5 laufen 2018 weiter.


Gleisbaustellen

Schon Anfang 2018 wird an der Schlömilchstraße gebaut. Bis Ende August und damit vor Eröffnung des neuen Schulstandortes Tolkewitz soll die neue Wendeschleife an das 2017 gebaute Gleis auf der Wehlener Straße angebunden sein.


Zum Abschluss der Bauarbeiten an der neuen Gleisschleife Infineon Süd wird ab Februar 2018 die alte Gleisschleife am Diebsteig zurückgebaut. Nach dem Ausbau der Weichenstraße gegen normales Streckengleis sparen die Linien 7 und 8 dann ein bis zwei Minuten Fahrzeit pro Richtung.


Noch kein abschließendes Baurecht besteht für die neu zu beginnenden Bauvorhaben Bautzner Straße zwischen Glacisstraße und Hoyerswerdaer Straße, Lübecker Straße einschließlich Haltestelle „Birkenhainer Straße“ sowie Meißner Straße in Radebeul.


Testbetrieb Linie 73

Am 3. Januar 2018 beginnt der Testbetrieb für eine neue Buslinie 73 vom S-Bahnhof Pieschen zum Wilden Mann. Die neue „73“ soll den Zugang zum ÖPNV vor allem für die Anwohner der Döbelner Straße verkürzen. Der Testbetrieb läuft zunächst bis 1. Juli 2018.


Mehr Nachtverkehr am Wochenende

Durch den wachsenden Freizeitverkehr sind in den Wochenendnächten beinahe drei Mal mehr Fahrgäste mit Bus und Bahn unterwegs als wochentags. Deshalb wird ab 9. April der Nachtverkehr zwischen 0:45 Uhr und 4:45 Uhr verändert. In dieser Zeit fahren die Wagen wochentags und sonntags alle 60 Minuten, dafür Freitag und Sonnabendnacht durchgängig im Halbstundentakt. Der Start des verbesserten Nachtverkehrsangebots am Wochenende wird durch eine Kampagne begleitet.


Bessere Busverbindung zum Schloss Pillnitz

Durch den Neubau einer Wendestelle östlich der Schloss- und Parkanlage Pillnitz verbessert sich voraussichtlich ab Juni 2018 die Anbindung dieses Stadtteils und damit dieses touristischen Fahrtziels. Zugleich findet eine Neuordnung der Linien in diesem Bereich statt: Die „63“ endet künftig durchgehend am neuen Endpunkt Schloss Pillnitz. Bonnewitz und Graupa werden durch die neue Linie 83 erschlossen, die kombiniert fährt mit der Pirnaer Buslinie P.


Beschaffung breitere Stadtbahnwagen

Die Beschaffung von Neufahrzeugen mit breiterem Wagenkasten ist im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens weiter vorangekommen. Bis Ende Januar 2018 werden die indikativen Angebote potenzieller Fahrzeughersteller erwartet. Wenn ab 2021 die ersten Fahrzeuge in den Einsatz gehen, werden zunächst die noch verbliebenen Tatra-Züge ausgesondert.


Modernisierung für Stadtbahnfahrzeuge der ersten Generation

Für einige Niederflurfahrzeuge der ersten Stadtbahn-Generation ist eine Modernisierung und Nachrüstung geplant. Nur mit einem stabilen und ausreichend dimensionierten Fuhrpark lässt sich das steigende Fahrgastaufkommen auch in Zukunft bewältigen. Das „Retrofit“ soll den Fahrgastkomfort und die Information im Wagen verbessern, konstruktive Schwächen beheben und Obsoleszenz-Probleme beseitigen.


Mobilitätspunkte

Auch die DVB sehen in der Verknüpfung verschiedener Mobilitätsdienstleistungen wie Fahrradverleihsystem oder CarSharing in der Nähe zum ÖPNV großes Potential zur Stärkung des Umweltverbandes. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Dresden ist deshalb für 2018 die Vorbereitung verschiedener Pilotstandorte vorgesehen.


Moderne Ampeln auch für Ost-West-Achse und Stadtring

Nach dem Erfolg der neuen Ampelsteuerungen auf der Nord-Süd-Achse werden in einem Folgeprojekt bis 2021 weitere Signalanlagen auf der Grunaer Straße, Stübelallee und Bodenbacher Straße sowie dem Stadtring erneuert. Zwischen Nürnberger Platz und Albertplatz sind bereits 19 Anlagen mit einer solchen dynamischen Steuerung ausgerüstet. Die von Wissenschaftlern der TU, Fachleuten der Stadtverwaltung und Ingenieuren der DVB entwickelten Anlagen nutzen Echtzeit-Verkehrsdaten aus der städtischen Straßenverkehrs-Steuerung VAMOS und dem Leitsystem für Busse und Straßenbahnen.



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