Jubiläumsfest 300 Jahre Fährstelle in Kleinzschachwitz
11.08.2021
Am Sonntag, dem 15. August 2021, laden die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) von 10 bis 18 Uhr alle interessierten Dresdner zu einem kleinen Fest anlässlich des 300-jährigen Bestehens der Fährstelle Kleinzschachwitz - Pillnitz ein. Rund um den Anleger sind verschiedene Aktionen geplant und Kurfürst August von Sachsen präsentiert sich gemeinsam mit Gräfin Cosel dem gemeinen Volk. Kinderspiele, musikalische Unterhaltung sowie Speisen und Getränke werden im Fährgarten angeboten. Weil die DVB am Sonntag viele Fährgäste erwarten, ist neben der Autofähre zusätzlich eine Personenfähre im Einsatz. Das Besondere: Die Personenfähre ist bei der Überfahrt etwas länger unterwegs und macht eine kurze Stippvisite für Fotofans direkt vor das Schloss Pillnitz. Ganz im Stil von August dem Starken.
Historisches
Am 16. August 1721 wurden in Kleinzschachwitz zum ersten Mal Personen auf die andere Elbseite nach Pillnitz übergesetzt. Ob es sich bereits um August den Starken oder jemanden aus seinem Hofstaat handelte, ist nicht überliefert. Gesichert ist hingegen, dass der berühmte Kurfürst diese schnelle Verbindung zum Lustschloss Pillnitz gelegentlich selbst nutzte. Zunächst blieb es eine „fliegende Fähre“ die nur dann verkehrte, wenn hochrangige Vertreter des kurfürstlichen Hofes in Pillnitz weilten. Ab 1765 wurde die Verbindung regelmäßig durch eine einfache Gierseilfähre bedient. Noch bis ins Jahr 1849 blieb das Übersetzen ausschließlich Mitgliedern des sächsischen Hofes vorbehalten. Als Fährleute wurden bis 1911 so genannte Pontonniers aus einer Pioniereinheit des sächsischen Militärs eingesetzt. Diese lagerten zunächst auf der linkselbischen Seite und bekamen 1860 eine feste Kaserne in Form eines kleinen Kastells. Bei diesem Gebäude handelt es sich um das heutige Fährhaus Kleinzschachwitz, unter dessen Dach die Fährleute noch immer ihre Heimat haben.
Ab 1912 kamen an der Fährstelle auch motorgetriebene Schiffe zum Einsatz. Seit 1961 können in Kleinschachwitz Autos übersetzen. Zunächst per Gierseilfähre, ab 1994 dann auf der von zwei „Schotteln“ angetriebenen Schlossfähre. Die Dresdner Verkehrsbetriebe übernahmen den Fährbetrieb nach dem zweiten Weltkrieg von der enteigneten Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffgesellschaft. Heute ist die DVB-Tochter Dresdner Verkehrsservice mbH für das Fährpersonal zuständig.