Straßenbahnmuseum und Oldie-Busverein öffnen am Sonntag
08.07.2025
Am kommenden Sonntag, dem 13. Juli 2025, lädt der Verein Straßenbahnmuseum Dresden große und kleine Fans zu einem „Sonderöffnungstag“ ein. Neben den längst geplanten Öffnungstagen an ausgewählten Wochenenden haben sich die Mitglieder kurzfristig entschlossen, ihre Schätze noch an einem zusätzlichen Tag in den Sommerferien zu präsentieren. Von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr können Besucher die Zeitzeugen der Dresdner ÖPNV-Geschichte in den Museumshallen auf der Trachenberger Straße 38 genau unter die Lupe zu nehmen. Auch der im gleichen Objekt beheimatete Oldie-Busverein öffnet an diesem Tag seine Pforten. Als Höhepunkte werden zahlreiche Sonderfahrten mit historischen Bahnen und Bussen angeboten. Der Eintritt ins Museum kostet fünf Euro, bei Kindern von 6 bis 14 Jahre reduziert sich der Eintritt auf drei Euro. Für die ganze Familie mit zwei Erwachsenen und bis zu vier Kindern ist die Familienkarte für zwölf Euro die günstigste Wahl.
Nahverkehrsgeschichte zum Anfassen
Wer das Straßenbahn-Museum in Trachenberge betritt, kann die Geschichte der Dresdner „Elektrischen“ förmlich spüren. Zwischen den oft noch mit viel Holz gebauten Straßenbahnen lagern alte Getriebeteile, Fahrschalter oder Haltestellenschilder aus Pappe. Gern erzählen die Mitglieder des Vereins die Geschichte ihrer einzigartigen Exponate. Es ist eine Herzenssache für die Ehrenamtler. Dabei ist das Anfassen der Bahn-Oldies ausdrücklich erlaubt. Am Sonntag gibt es aber nicht nur die historischen Wagen zu sehen. Wer Mut hat, probiert den Straßenbahn-Fahrsimulator aus, auf dessen Nachfolger die regulären Fahrschüler der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) üben. Die Kleinen dürfen sich zum Öffnungstag ihre eigene Straßenbahn basteln - aus Pappe für das Kinderzimmer. Wer gut über den ÖPNV Bescheid weiß, kann beim Straßenbahn-Quiz leckere Preise gewinnen. Für die Pause zwischendurch hält das Museums Café „Schiebebühne“ Süßes oder Herzhaftes aus der eigenen Küche bereit. Ein Blick lohnt sich auch in die benachbarte Werkstatt des Vereins historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs, wo die Oldie-Busse verschiedener Generationen, von Büssing über H6 und Ikarus bis zum Mercedes, gepflegt und aufgearbeitet werden.
Rundfahrten mit Dresdens ältester Straßenbahn
Die älteste noch zugelassene Straßenbahn Dresdens, der „Berolina-Zug“, startet vom Museum 10:45 Uhr bis 16:15 Uhr jede halbe Stunde zu einer Minirundfahrt zum Wilden Mann. Die Straßenbahn wurde 1901 gebaut und darf als Museumswagen noch heute Fahrgäste befördern. Der Fahrer muss während der Fahrt stehen. Im Freien! Damit bekommt man als Passagier einen guten Eindruck, unter welchen Bedingungen die Fahrer seinerzeit ihren Job erledigen mussten - bei Wind und Wetter.
Von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr fährt der historische Tatra-Zug jede volle Stunde zum Neustädter Markt und zurück. Darüber hinaus ist die Kinderbahn „Lottchen“ mit kindgerechter Unterhaltung in Dresden unterwegs. Abfahrt ist jeweils 10:30 Uhr, 12:30 Uhr und 14:30 Uhr.
Ein besonderes optisches Highlight bietet der Oldie-Busverein: aus Chemnitz kommt ein rot-weißer Ikarus 180 Gelenkbus auf Stippvisite nach Dresden. Von 10:30 Uhr bis 16:30 Uhr können Interessierte damit stündlich eine Rundfahrt nach Boxdorf und zurück unternehmen. Außerdem fährt von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr immer zur vollen Stunde der Dresdner H6B von Trachenberge in die Dresdner Innenstadt. Wer dagegen eine Landpartie bevorzugt, kann mit dem Ikarus 250 nach Moritzburg und Radeberg fahren. Abfahrt ist 11:00 Uhr, 13:00 Uhr und 15:00 Uhr.
Für alle Sonderfahrten wird eine zusätzliche Gebühr erhoben. Sie beträgt für Erwachsene zumeist fünf Euro, für Kinder drei. Lediglich für die Fahrten über Land sind es zehn Euro.
33 Jahre Straßenbahnpflege im Ehrenamt
Am 2. Juni 1992, also vor rund 33 Jahren, wurde der Verein Straßenbahnmuseum Dresden e.V. gegründet. Die Mitglieder übernahmen die historischen Straßenbahnen und einige Anlagen aus dem Bestand der DVB und kümmern sich seitdem um die Oldtimer. Waren es anfangs lediglich 15 Mitglieder, hat sich ihre Zahl bis heute auf rund 170 erhöht. Es dürfen aber noch mehr werden. Dass die gut gepflegten Zeitzeugen des Dresdner Nahverkehrs zum großen Teil noch fahrbereit sind, ist das Ergebnis stundenlanger ehrenamtlicher Arbeit. Dafür avancieren die alten Straßenbahnen regelmäßig zum „Hingucker“, wenn sie durch die sächsische Landeshauptstadt rollen. Heute gehören 19 Triebwagen und Arbeitsfahrzeuge sowie 22 Beiwagen und Anhänger zum Fuhrpark des Museums. Ähnlich verhält es sich mit dem Verein historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs. Auch an den Oldie-Bussen wird ausschließlich in der Freizeit seiner Mitglieder geschraubt.