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Rundfahrt 2: Gründerzeit- und Villenviertel links und rechts der Elbe

Tariftipp

Für die Rundfahrt empfehlen wir eine Tageskarte für einen Erwachsenen und zwei Schüler bzw. eine Familientageskarte für zwei Erwachsene und maximal vier Schüler bis zum 15. Geburtstag oder eine Kleingruppenkarte für bis zu 5 Personen für die Tarifzone Dresden. Damit können Sie bis 4 Uhr morgens flexibel mit allen Straßenbahnen, Bussen, S-Bahnen, Regionalzügen und den Elbfähren in Dresden fahren.

Mit Ihrer (Familien-)Tageskarte können Sie bei Standseilbahn und Schwebebahn Tickets des ermäßigten Bergbahntarifs nutzen.

Dresdens Stadtlandschaft rund um das Stadtzentrum ist vielseitig. Bei dieser Rundfahrt begeben Sie sich in Gründerzeit- und Villenviertel links und rechts der Elbe, entdecken mit der TU Dresden Sachsens größte Bildungseinrichtung, erleben das gutbürgerliche Striesen und das ehemalige Kurviertel Weißer Hirsch, genießen erholsame Momente und beeindruckende Aussichten in den Parks der Elbschlösser oder am Waldschlößchen, bevor ein Abstecher in Dresdens „heimliche Mitte“, die Äußere Neustadt, diese Tour abschließt.

Lassen Sie die Stadt bequem an Bahn und Bus vorbeiziehen. Oder steigen Sie an interessanten Orten aus und gehen auf Entdeckungstour. Anregungen geben unsere Beschreibungen und Wegeführungen ausgewählter Stationen.

Kurzbeschreibung

Dauer der Tour:

circa 2,5 Stunden (ohne Besichtigungen)

Länge aller empfohlenen Entdeckungswege:

circa 14 km

Hauptroute:

Stadtzentrum – Postplatz – Bünaustraße – Tharandter Straße – Nürnberger Platz – SLUB – Pohlandplatz – Jacobistraße – Schillerplatz – Körnerplatz – Bühlau – Plattleite – Elbschlösser – Wilhelminenstraße – Waldschlößchen – Pulsnitzer Straße – Albertplatz – Stadtzentrum

Erreichbarkeit des Startpunktes:

  • Haltestelle Löbtau, Tharandter Straße (Straßenbahnlinien 7, 12, Buslinien 61, 63, 90)

Rückfahrtmöglichkeiten:

  • Haltestelle Albertplatz (Straßenbahnlinien 3, 7, 8, 11)

Vom Zentrum nach Löbtau

Vom Stadtzentrum entlang des Weißeritzgrünzuges nach Löbtau

Starten Sie im Stadtzentrum mit den Straßenbahnlinien 7 Richtung Pennrich oder 12 Richtung Leutewitz. Hier, vor den Toren der Residenzstadt, siedelte man einst an, was man in der vornehmen Bürgerstadt nicht haben wollte: Hinrichtungsstätten, Gerbereien oder das Stadtkrankenhaus Löbtau, ehemals „städtisches Asyl für Sieche“ genannt. Mit der Industrialisierung entstanden große Fabriken. Beispielsweise betrieb hier Friedrich Siemens die europaweit größte Glasflaschenproduktion. Über den Kohlebahnhof wurden die Fabriken und Kraftwerke mit Kohle versorgt. Heutzutage ist davon nicht mehr viel zu sehen. In einem neu angelegten Grünzug entlang der Weißeritz erinnern Tafeln an diese Geschichte.

Für die wachsende Zahl der Arbeiter wurde Wohnraum in der Nähe dringend benötigt. Aus dem ursprünglich dörflichen „Kuhlöbte“ wuchs in kurzer Zeit ein großer Vorort. Um Bauland effektiv auszulasten, wurden zu dieser Zeit Arbeitervororte, gewöhnlich in Blockrandbebauung, errichtet. Der Vermesser Emil Überall verfolgte mit seinen Bebauungsplänen ab 1875 dagegen einen anderen Ansatz: Die aufgelockerte Bebauung mit freistehenden Wohnhäusern, Gärten und Grünanlagen machen den besonderen Charakter des heutigen Stadtteils Löbtau aus.

Um die Rundfahrt unmittelbar fortzusetzen, steigen Sie an der Haltestelle Tharandter Straße um. Für eine kleine Erkundung des Stadtteils sollten Sie noch eine Haltestelle weiter fahren.

Station 1: Haltestelle Bünaustraße

Der belebten Hauptgeschäftsstraße Kesselsdorfer Straße folgend, erreichen Sie auf der gegenüberliegenden Seite den 1875 eingeweihten Neuen Annenfriedhof. Die einstmals imposante Friedhofshalle wurde im Januar 1945 durch einen Bombenangriff zerstört, woran die Trümmer im Eingangsbereich erinnern. Im linken Wandelgang finden Sie die Grabstätte von Friedrich Siemens, dem Bruder des bekannten Elektrotechnikers Werner von Siemens.

Sehenswert am Beginn der Bünaustraße sind die Gebäude von Hans Erlwein (Nr. 6/8). Diese Wohnhäuser wurden ursprünglich für Beamte der Städtischen Straßenbahn errichtet. Nach seinen Plänen entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts in Dresden weitere zahlreiche Industrie- und Schulbauten, darunter der Speicher zwischen Landtag und Kongresszentrum und der Städtische Schlachthof im Ostragehege (heute Messegelände). Eine Stele erinnert an den das Stadtbild prägenden Stadtbaurat.

Über den Bünauplatz und die Poststraße erreichen Sie den Bonhoefferplatz, als große zentrale Parkanlage des südlichen Löbtaus angelegt. Über die Reisewitzer und Schillingstraße gelangen Sie zu zwei Künstleradressen. In der ehemaligen Lampenfabrik Seifert (Gröbelstraße 17) fand die erste umfangreiche Ausstellung der jungen BRÜCKE-Künstler, der ersten deutschen expressionistischen Künstlergruppe (gegründet 1905 in Dresden) statt. In der Kesselsdorfer Straße 11 befand sich das Atelier des Malers Otto Dix.

Weiterfahrt mit Buslinie 61 Richtung Weißig bzw. Fernsehturm

Die Technische Universität Dresden

Die Technische Universität Dresden – Sachsens größte Bildungseinrichtung und Exzellenz-Uni

Über die Nossener Brücke, vorbei am modernen Gasturbinenheizkraftwerk auf der linken Seite sowie dem Eisenbahnmuseum rechter Hand, erreichen Sie die Südvorstadt. Nach dem Lapidarium der Stadt in der Ruine der Zionskirche, wo Fundstücke von im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäuden wie Fassadenteile, Skulpturen und Schmuckelemente aufbewahrt werden, weitet sich die Straße rund um das sogenannte Nürnberger Ei.

Station 2: Haltestelle Nürnberger Platz

Wann haben Sie zuletzt einen Uni-Campus besucht? Nutzen Sie die Gelegenheit, eine der ältesten technisch-akademischen Bildungseinrichtungen Deutschlands zu erkunden. Die Hettnerstraße führt mitten ins Areal.

Die TU Dresden geht auf die Technische Bildungsanstalt zurück, die 1828 in einem Pavillon auf der Brühlschen Terrasse gegründet wurde. Die sich während der Gründerzeit rasant entwickelnde Industrie in Sachsen benötigte dringend gut ausgebildete Fachkräfte, was zu einem stetigen Wachstum und Bedarf an größeren Räumlichkeiten führte. 1875 erfolgte der Umzug als Polytechnikum in die Nähe des Hauptbahnhofes. 1898 erhielt diese Einrichtung das heutige Campusgelände, das nach Plänen von Weißbach und Dülfer großzügig mit Instituts- und Hörsaalgebäuden sowie Wohnheimen bebaut wurde. Die Exzellenz-Uni bietet ein breit gefächertes Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland.

Den Wegweisern östlich in Richtung SLUB (Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek) folgend, vorbei an modernen Hörsaalgebäuden und die B 170 querend, wechseln Sie hinüber in den Campus der Nachkriegszeit. Dahinter wurde 1998 bis 2002 der Neubau der SLUB am Zelleschen Weg errichtet. Der zentrale Lesesaal befindet sich in zwei naturnah abgedeckten Untergeschossen. Lediglich zwei oberirdische Gebäude mit Magazin, Cafeteria und Verwaltung ragen als Kuben heraus und sind mit Thüringer Travertin verkleidet. Unregelmäßige vertikale Nuten erinnern an Buchrücken in den Regalen traditioneller Bibliotheken oder Strichcodes als mediale Form der Informationsspeicherung. Das österreichische Bauplanungsbüro Ortner & Ortner schuf hier Architektur für das 21. Jahrhundert.

Weiterfahrt mit Buslinie 61 Richtung Weißig bzw. Fernsehturm

Sobald der Bus in die Caspar-David-Friedrich-Straße einfährt, wird die Fahrbahn von prächtigen Villen gesäumt. Kronprinz Albert machte im 19. Jahrhundert das bis dahin unbeachtete Dorf Strehlen populär, als er hier ein Forsthaus zu seiner Sommerresidenz wählte. Wo es dem Prinzen gefällt, muss es einfach schön sein, meinten viele wohlhabende Dresdner. Sie kauften in der erlauchten Nachbarschaft Grundstücke und ließen sich repräsentative Landhäuser errichten.

Entlang der Tiergartenstraße und der Karcherallee umfährt der Bus nun den südöstlichen Teil des Großen Gartens. Schon 1676 wurde dieser als Jagd- und Lustgarten mit Schmuckbeeten, Teichen, Parktheater und reichem Figurenschmuck angelegt. Das Herzstück ist das Palais, Sachsens ältester barocker Palaisbau. Erst zu Beginn der Gründerzeit ab 1873 erhielt der Große Garten seine heutige Gestalt und wurde so zum Volkspark.

Striesen erkunden

Striesen genießen

Repräsentative Mietshäuser, zahllose Gaslaternen und mächtige Bäume prägen den Charakter Striesens. Wer die Gründerzeit liebt, sollte diesen Stadtteil kennenlernen. Bereits am Pohlandplatz sind die ersten für Striesen typischen Mietshäuser zu erblicken. Die meisten von ihnen wurden um 1900 nach zwingenden Bauvorschriften erbaut. Der damals kreierte Wahlspruch „Wer sein Leben will genießen, der nimmt sein Bett und zieht nach Striesen!“ besitzt auch heute noch volle Gültigkeit. Um Striesen wahrhaft genießen zu können, empfiehlt es sich, das Gebiet zu Fuß zu erkunden.

Station 3 : Haltestelle Pohlandplatz

Die Technischen Sammlungen sind seit 1993 im Ernemannnbau untergebracht, dessen 48 Meter hoher Turm im vorigen Jahrhundert das Wahrzeichen der Dresdner Fotoindustrie war. Der gewaltige Gebäudekomplex entstand zwischen 1898 und 1938 als Sitz der Heinrich Ernemann Aktiengesellschaft für Camerafabrikation in Dresden, eines der innovativsten sächsischen Unternehmen. Zahlreiche optische Geräte, darunter Filmprojektoren und Schmalfilmkameras, verließen weltweit diese international geachteten Werke. Nach über einhundertjähriger Erfolgsgeschichte endete hier 1992 mit Auflösung der Pentacon-Werke die Herstellung von Fotoapparaten.

Von der Aussichtsplattform rund um den Kuppelbau eines der ersten deutschen Hochhäuser, bietet sich ein fantastischer Blick über Striesen und auf die eindrucksvolle Versöhnungskirche gegenüber. Im Hof der zwischen 1905 und 1910 errichteten neoromanischen Kirche wurde 1928 von Selmar Werner ein Brunnen mit sieben Bronzefiguren als Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Einwohner Striesens geschaffen.

Der Augsburger Straße in nordwestlicher Richtung folgend, erreichen Sie die Pohlandstraße. Die Fassade der Nr. 26 beeindruckt durch ihre Jugendstilornamentik, während fast alle anderen Häuser im östlichen Striesen gründerzeitlich geprägt sind.

Der gegenüberliegende Hermann-Seidel-Park war einst Gärtnerei des erfolgreichen Gärtnermeisters Seidel, der hier eine berühmte Rhododendronzucht betrieb. Begeistert von diesen wundervoll blühenden Gehölzen kauften die Striesener diese und pflanzten sie in ihre Vorgärten. Nun zu riesigen Exemplaren herangewachsen, schmücken sie im späten Frühjahr mit ihrer Blütenpracht die auf Grund ihrer Bauform als „Kaffeemühlen“ bezeichneten Häuser.

Nicht zu übersehen ist der große Schulbau gegenüber des Parks. 1899 durch das Freimaurerinstitut erbaut, ermöglichte man zahlreichen Waisen und Kindern aus armen Familien unentgeltlichen Unterricht. 1947 konnte hier der berühmte Kreuzchor unter Kreuzkantor Rudolf Mauersberger einziehen. Heute wird das Evangelische Kreuzgymnasium in freier Trägerschaft geführt.

Unter alten Eichen in der Pohlandstraße wandeln Sie zur Niederwaldstraße, biegen links ab und erreichen die nächste Haltestelle Jacobistraße.

Weiterfahrt mit Buslinie 61 Richtung Weißig bzw. Fernsehturm (oder Buslinie 63 Richtung Pillnitz/Graupa/Bonnewitz)

Nachdem 1893 die blaue Stahlfachwerkbrücke zwischen Blasewitz und Loschwitz fertiggestellt wurde, veränderte sich auch die Gestalt der alten Dorfplätze auf beiden Elbseiten vollständig. Die kleinteilige Bebauung wich einer geschlossenen mit großstädtischem Flair. In die vielgeschossigen und mit rotem Backstein geklinkerten Bauten an den Brückenköpfen zogen neue Bewohner sowie Handel und Gewerbe.

Von Loschwitz nach Bühlau

Loschwitz – Bezauberndes am Blauen Wunder

Nach dem quirligen Schillerplatz queren Sie mit dem Bus die Elbe über das Blaue Wunder und erreichen den Körnerplatz. In Loschwitz laden zahlreiche Galerien, Antiquitätenhändler, Cafés und Restaurants zu einem kurzweiligen Bummel ein. Zwei historische Bergbahnen locken mit fantastischen Aussichtspunkten.

Station 4: Haltestelle Körnerplatz

Der Friedrich-Wieck-Straße elbwärts folgend, treffen Sie auf das Joseph-Herrmann-Denkmal von 1869. Im Inneren ist dargestellt, wie Joseph Herrmann am 24. Februar 1799 zwei Schiffsleute aus der Eisflut der Elbe rettete. Auf dem neu gestalteten Dorfplatz erinnert „Die Welle“ an die Flut 2002. Vorbei am alten Fährhaus können Sie in schattigen Biergärten verweilen und dem munteren Treiben zahlreicher Sportboote auf der Elbe zusehen.

In Loschwitz erwarten Sie überdies zwei technische Denkmale: Die 1895 eröffnete Standseilbahn hinauf zum Weißen Hirsch und die 1902 eingeweihte Schwebebahn nach Oberloschwitz, die erste ihrer Art. Die Schwebebahn überwindet auf einer Länge von 274 Metern einen Höhenunterschied von 84 Metern. Oben angelangt, entfaltet sich vor Ihnen von der Aussichtsplattform ein einzigartiges Panorama über das gesamte Dresdner Elbtal. Bei einer Fahrt mit der historischen Standseilbahn zum malerischen Villenviertel Weißer Hirsch, überwinden Sie bei einer Streckenlänge von 563 Metern 95 Höhenmeter und fahren durch zwei Tunnel und über einen Viadukt. An der oberen Station können Sie am Restaurant Luisenhof, dem Balkon Dresdens, die fantastische Aussicht genießen oder direkt zur Station 6 der Rundfahrt gehen.

Weiterfahrt mit Buslinie 61 Richtung Weißig bzw. Fernsehturm

Tipp: Mit der Standseilbahn kommen Sie direkt zur Station 6 ins Villenviertel Weißer Hirsch.

Bühlau – Das Tor zur Dresdner Heide und dem Schönfelder Hochland

Der Bus schlängelt sich die Grundstraße drei Kilometer hinauf und überwindet dabei mehr als 130 Höhenmeter. Unter der Straße fließt das Bächlein Trille, einst sieben Mühlen und einer Silberschmelze Kraft verleihend. Nahe der Haltestelle Tännichtstraße liegt Dresdens wohl ältestes Gasthaus „Zur Eule“, dessen Name der Legende nach von Bergleuten aus dem Eulengebirge stammen könnte, die im Mittelalter hier nach Erzen suchten.

Station 5: Haltestelle Ullersdorfer Platz

Bühlau wurde 1349 als „Bele” erstmals urkundlich erwähnt. Der Name weist auf eine slawische Gründung hin und bedeutet hell oder weiß. Als Kurort stand Bühlau zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Schatten des Weißen Hirschs. Von hier nutzen die Dresdner einen Hauptzugang zur Dresdner Heide, dem über 50 Quadratkilometer großen Waldgebiet im Nordosten der Landeshauptstadt.

Das Kurhaus Bühlau wurde 1899 eröffnet. Bis 1945 war es mit seinem großen Saal der gesellschaftliche Mittelpunkt des Stadtteils. Es entging den Luftangriffen auf Dresden von 1945 und war in der Nachkriegszeit eines der wenigen erhaltenen Veranstaltungsgebäude Dresdens. 1945 fand im Kurhaus das erste Konzert der Sächsischen Staatsoper nach Kriegsende statt. Heute dient es als Stadtteilzentrum.

Umstieg und Weiterfahrt mit der Straßenbahnlinie 11 Richtung Zschertnitz

Der Weiße Hirsch

Unterwegs im Villenviertel Weißer Hirsch – Zwischen Friedensblick und Kurpark

Der Villenvorort Weißer Hirsch verdankt einer Legende nach seinen Namen einem in der Heide um 1550 geschossenen weißen Hirsch. Anfang des Jahres 1888 gründete der junge Arzt Dr. Heinrich Lahmann ein physiatrisches Sanatorium. Dessen späterer Welterfolg als mondänes Kurbad war zurückzuführen auf die sauerstoffreiche Luft, das milde Reizklima auf ca. 230 Metern Höhe, die modernen naturheilkundlichen Methoden und die Nähe zur Kunst- und Kulturstadt Dresden.

Station 6: Haltestelle Plattleite

Die B 6 querend, erreichen Sie das moderne Ortsteilzentrum mit ehemaligen Kurbädern. Hier kurte Mitte der 1930er Jahre u. a. Hugo Junkers, der bekannte Flugzeugkonstrukteur aus Dessau. Entlang des Lahmannrings und der Plattleite geht es vorbei an der kleinen Kirche aus dem Jahr 1889 zum einstigen „Pekrunschen Formobstgarten“. Biegen Sie rechter Hand in die Wolfshügelstraße ein.

Wer von der Bergbahn kommt, kann hier links in die Wolfshügelstraße einbiegend dem Rundgang folgen. Die Wolfshügelstraße bis zur Collenbuschstraße entlang, kommen Sie u. a. zum eindrucksvollen „Haus Abendstern“. Folgen Sie der malerischen Eichenallee hinunter zum 1936 geschaffenen Aussichts-Ensemble. Anwohner gaben diesem Ort 1945 den hoffnungsvollen Namen „Friedensblick“. Der hierher versetzte Obelisk erinnert an König Friedrich August II., der im Jahre 1854 bei einer Urlaubsfahrt in Tirol tödlich verunglückte. Die Collenbuschstraße 2 ist eines der Häuser, das Uwe Tellkamp als „Tausendaugenhaus“ für seinen Roman „Der Turm“ als Vorbild diente.

Vor dem Küntzelmannplatz steht rechts die „Villa Luise“. Sie trägt wie viele Häuser den Namen der Töchter bzw. Ehefrauen der Besitzer. Zahlreiche Villen schmücken sich mit kunstvollen schmiedeeisernen oder hölzernen Einfriedungen, kleinen Pavillons an den Grundstücksgrenzen, vielfältigen Wetterfahnen sowie Balkonen, Terrassen oder Wintergärten zum Genuss der sauerstoffreichen Luft. Rechts einbiegend in den Lahmannring finden Sie seine „Villa Urvasi“ aus dem Jahre 1912, diesmal benannt nach einer indischen Quellnymphe. Auch die im überbordenden Schweizerstil erbaute „Villa Eschebach“, der Sommerwohnsitz eines umtriebigen Küchenmöbel- und Hausgerätefabrikanten, können Sie hier entdecken.

Abschließend sei ein kleiner Abstecher nördlich der Bautzner Landstraße empfohlen. Via Stechgrundstraße gelangen Sie in die Dresdner Heide. Hier befand sich einst die bekannte Kureinrichtung, das Lahmann-Sanatorium. Lange war das Areal dem Verfall preisgegeben, bevor 2011 die umfängliche Sanierung begann. Aus den denkmalgeschützten Gebäuden ist in den letzten Jahren ein modernes Bauensemble mit ansprechender Gartengestaltung geworden. Der Lahmann-Park, wie er heute heißt, gehört zu einer der begehrtesten Wohnanlagen in Dresden. Nur wenige Meter entfernt empfängt Sie auf dem revitalisierten Konzertplatz eine Sommerwirtschaft. Unweit davon steht, in Deutschland einzigartig, ein originaler chinesischer Pavillon, der 1911 die chinesische Ausstellung auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung beherbergte.

Weiterfahrt mit Straßenbahnlinie 11 Richtung Zschertnitz

Von den Elbschlössern zum Waldschlößchen

Durch die Parks der drei Elbschlösser

Hier, wo der Lausitzer Granit am weitesten in das Stadtbild Dresdens dringt und am Elbstrom die Hänge 30 bis 50 Meter empor ragen, krönen stolz drei Schlösser die Loschwitzer Elbhänge. Auf den südlichen Sandterrassen der Dresdner Heide hoch über dem Fluss errichtet, entstand 1850 bis 1861 ein einzigartiges Architekturensemble, umgeben von weiträumigen Landschaftsgärten.

Station 7 : Haltestelle Elbschlösser

Ruhe und Besinnlichkeit findet man im Areal der sogenannten drei Elbschlösser. Schmuckbeete, weitläufige Wiesen, Wasserspiele und anmutige Weinberge umrahmen die Baukunst der Schüler von Karl Friedrich Schinkel und Gottfried Semper. „Zum Genusse der Aussicht und des Lustwandelns auf halber Höhe zwischen Himmel und Erde“ kommt man traditionell hierher. Nehmen Sie sich ruhig die Zeit für einen Spaziergang zwischen Mordgrund und Saloppe oder zum Verweilen in einem der Restaurants. Lassen Sie den Blick über das weite Stadtpanorama sowie die Anhöhen des Osterzgebirges bis hin zum Dečiner Schneeberg nach Böhmen schweifen.

Im mittleren Gebäude, der ursprünglichen Villa des Kammerherrn von Stockhausen, lebte 1906 bis 1916 der Odolfabrikant und Mäzen Karl August Lingner. Ihm verdankt Dresden u. a. das Deutsche Hygiene-Museum. Das Gebäude beherbergte von 1957 bis 2002 den Dresdner Klub der Intelligenz um Manfred von Ardenne und wurde durch einen Förderverein bis 2014 grundlegend saniert.

Östlich davon kann das private Areal von Schloss Eckberg durch eine kleine Pforte betreten werden. Das im neogotischen Stil erbaute Schloss ist heute ein prächtiges Hotel mit weitläufigem Park entlang des Mordgrundes. Beachtenswert sind hier neben dem Pferd „Hortus“ von Mimmo Palladino vor allem der „Sonnenanbeter“ von Sascha Schneider (um 1910) und der Zweitguss der „Stürmischen Wogen“ von Robert Dietz neben dem Kavaliershaus sowie eine stattliche Kamelie.

Schloss Albrechtsberg, im Auftrag des Prinzen Albrecht von Preußen im Stil der italienischen Neorenaissance erbaut, wird heute als repräsentatives städtisches Veranstaltungszentrum sowie durch die JugendKunstschule genutzt. Auf dem Weg zur Haltestelle Wilhelminenstraße, vorbei am Kavaliershaus, können Sie am Wochenende bei trockenem Wetter in der Straußwirtschaft den schönen Blick auf Dresden bei einem Glas Wein von den Dresdner Elbhängen genießen.

Weiterfahrt mit Linie 11 Richtung Zschertnitz

Der Panoramablick vom Waldschlößchen

An der Haltestelle Angelikastraße befindet sich linker Hand ein trauriges Kapitel der jüngeren Geschichte. Die Gedenkstätte Bautzner Straße ist Ort des Gedenkens an die Opfer des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der sächsischen Landeshauptstadt. Sie ist die einzige noch im Original erhaltene und für Besucher zugängliche Untersuchungshaftanstalt der „Stasi“ im Freistaat. Eine Station weiter erreichen Sie das Waldschlößchen.

Station 8: Haltestelle Waldschlößchen

Der Name Waldschlößchen geht auf das von Graf Marcolini errichtete neogotische Jagdhaus zurück. 1836 erwarb der Aktienverein der Societätsbrauerei zu Dresden das Gelände und errichtete bis März 1838 eine Großbrauerei. Das nach bayerischem Vorbild gebraute Waldschlößchen-Bier erfreute sich großer Beliebtheit. Es wurde ab 1855 sogar bis nach Brasilien exportiert. Das Lokal nebst Biergarten entwickelte sich zu einem gastronomischen Hauptanziehungspunkt Dresdens und blieb dies bis heute.

Seine Attraktivität verdankt das Areal dem Waldschlößchenblick. Er gehört neben dem Canalettoblick zu den berühmtesten Panoramaansichten Dresdens. Die Aufweitung des Elbtals, der zu Füßen liegende Flusslauf sowie der Blick hinüber zur Altstadt bilden ein so harmonisches Ganzes, dass dieser Anblick seit Jahrhunderten immer wieder in der Literatur gepriesen wurde. Im Jahr 1908 kaufte die Stadt die Waldschlößchenwiesen unterhalb, um sicherzustellen, dass die Fläche nicht bebaut wird. Ein beträchtlicher Teil wird heute durch die Waldschlößchenbrücke in Anspruch genommen. Diese Elbquerung wurde auf Grund der Lage in der Kulturlandschaft Dresdner Elbtal kontrovers diskutiert. Ein Ergebnis des Dresdner Brückenstreits war die Aberkennung des Weltkulturerbetitels nach nur fünf Jahren durch die UNESCO 2009.

Weiterfahrt mit Linie 11 Richtung Zschertnitz

Die Dresdner Neustadt

Die Äußere Neustadt – lebendig und bunt

Vorbei an den Villen der Radeberger Vorstadt, auch Preußisches Viertel genannt, geht es weiter in die Äußere Neustadt. Angekommen im lebendigsten Stadtteil eröffnet sich Ihnen eines der größten Stadtgebiete mit geschlossener Gründerzeitbebauung in Deutschland.

Der Schriftsteller Erich Kästner verbrachte hier Anfang des 20. Jahrhunderts seine Kindheit und die Gebrüder Pfund verkauften im „schönsten Milchladen der Welt“ erstmalig ihre Kaffeesahne. Die Geschäftsleute Jordan und Timäus errichteten 1823 die Chocoladen- und Cichorienfabrik, in der die erste Milchschokolade das Licht der Welt erblickte. Ab 1917 wurden die Leo-Werke des Apothekers von Mayenburg, in denen man die Chlorodont-Zahnpasta herstellte, die Zentrale für ein weltweit agierendes Unternehmen. Mit Szenekneipen, Cafés, Trendläden und Galerien ist die Neustadt nicht nur bei jüngeren Leuten beliebt. Das Nachtleben zählt zu den lebendigsten in Deutschland: über 100 Bars und Restaurants sprechen für sich.

Station 9: Pulsnitzer Straße

Nach einem Abstecher zur Pfunds Molkerei, erreichen Sie an der Pulsnitzer Straße den Martin-Luther-Platz. Die gleichnamige Kirche wurde 1887 fertiggestellt und ist mit ihrem 81 Meter hohen Turm zugleich die Landmarke des quirligen Stadtteils. Turmfalken ist er seit Jahren zum Ersatzfelsen geworden. Neben großzügiger Wohnbebauung rund um den Platz finden Sie etwas versteckt in der Pulsnitzer Straße den Alten Jüdischen Friedhof. 1751 angelegt und 1869 geschlossen, ist er der älteste seiner Art in Sachsen.

Über die Louisenstraße geht es durch eine unscheinbare Hofeinfahrt zum Nordbad von 1895. Es ist das einzige historische Hallenbad Dresdens, das noch betrieben wird. Vorbei am Kulturzentrum Scheune, 1952 als erstes Jugendklubhaus der DDR eröffnet, gelangen Sie über die Alaunstraße zum Albertplatz. Hier trifft man sich gern allabendlich zwischen den prachtvollen Brunnen „Stille Wasser“ und „Stürmische Wogen“ zum gemeinsamen Gang durch das Szeneviertel.

Aufmerksamkeit verdienen die Kästner-Stele gleich am Ausgang der Alaunstraße und der Artesische Brunnen mit seinem prunkvollen tempelartigen Aufsatz von Stadtbaurat Erlwein. An der Westseite des Platzes, wo ein kleiner Junge aus Bronze auf der Mauer sitzt, befindet sich das Erich-Kästner-Museum. Es wurde zum 101. Geburtstag Erich Kästners in der Villa Augustin eröffnet und zeigt den weltbekannten Kinderbuchautor, Gebrauchslyriker und Journalisten als exemplarischen Autor des 20. Jahrhunderts. In seinem Roman „Als ich ein kleiner Junge war“ beschreibt er seine Kindheit in der Dresdner Neustadt, u. a. wie er am Albertplatz am liebsten auf der Gartenmauer hockte und dort dem Leben und Treiben auf dem Albertplatz zusah. Das Großstadtleben erschien ihm dann wie ein Bühnenstück, beobachtet von seinem Logenplatz.

Vom Albertplatz erreichen Sie bequem mit den Straßenbahnlinien 3, 7, 8 und 11 das Stadtzentrum

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Heimweg.

Die Ausarbeitung dieser Rundfahrt erfolgte mit freundlicher Unterstützung durch igeltour Dresden, dem Spezialisten für Führungen durch die Dresdner Stadtteile.


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