DVB-Fahrpersonal erhält eigene Tablets
28.07.2022 | Unternehmen
Unsere Fahrerinnen und Fahrer erhalten jetzt ein persönliches Fahrer-Tablet. Die ersten 150 Geräte wurden bereits übergeben und haben ihren Praxistest bestanden. Bis zum Jahresende sollen alle 1.570 iPads der achten Generation verteilt sein. Mit den Tablets wird der Alltag unserer Bahn- und Busfahrer unterstützt, da der Datenaustausch nun viel schneller funktioniert. Auch die Zettelwirtschaft gehört damit bald der Vergangenheit an.
digital und nachhaltig
Schon in der ersten Ausbaustufe verfügen die Tablets auf ihren 10,2-Zoll-Displays über nützliche Funktionen. Integriert ist ein Mailprogramm mit Kalenderfunktion, eine Fotokamera und ein Übersetzer für den alltäglichen Service. Innovativ ist vor allem die „öVPad“-App des Schweizer Software-Herstellers InnoTix. Darüber erhalten die Fahrer ständig aktualisierte Verkehrsinformationen direkt aus unserem Betriebsleitsystem. Auch die persönlichen Dienst- und Fahrpläne synchronisieren sich laufend. Über Internet und firmeninterne Intranet lassen sich die internen Kommunikationsmedien erreichen. Dazu gehören auch Lohnabrechnung oder die Bestellung neuer Dienstkleidung.
Ebenfalls digital angeboten werden Bedienungsanleitungen, Regelwerke, Anweisungen und Informationen für Baustellen – das war bisher jede Menge bedrucktes Papier. Zwar benötigt die Herstellung der Tablets einmalig Ressourcen, aber mit der merklichen Reduzierung des Papierbedarfs und der Digitalisierung aller Prozesse sind wir nachhaltiger unterwegs. Mit der Einsparung von gedrucktem Papier und der Senkung des Arbeitsaufwandes erhoffen wir uns eine jährliche Einsparung von bis zu 550.000 Euro.
verbesserter Service für unsere Fahrgäste
Bis zum Jahresende werden elektronische Meldefunktionen und Formulare zu Fahrzeugschäden oder Unfällen zugeschaltet. Bisher sind Vordrucke mit mehreren Durchschlägen auszufüllen, später genügt eine einfache elektronische Eingabe. Übermittelt wird alles online und direkt an die richtigen Stellen. So kann sich beispielsweise die Werkstatt auf den schon von unterwegs gemeldeten Schaden vorbereiten und Werkzeug oder Ersatzteile bereitlegen. Das reduziert die Aufenthaltszeit im Depot und der Wagen steht den Fahrgästen in kürzerer Zeit wieder zur Verfügung. Ebenso werden bis zum Jahresende die Fundsachen mit dem Tablet erfasst und direkt ins System gespeist. So kann die Leitstelle Fahrgästen helfen, verlorene Sachen schneller wiederzufinden.
In der letzten Software-Entwicklungsphase soll sich unter anderem noch die Meldung von defekten Ampeln vereinfachen. Heute informieren die Fahrer per Funk die Leitstelle, dort wird alles notiert und anschließend die Reparatur gemeinsam mit der Stadt Dresden ausgelöst. Weil alle paar Minuten eine Bahn oder ein Bus an der Ampel vorbeikommt, wird das wiederholt gemeldet. Zu Lasten der Übersichtlichkeit. Künftig sehen die Fahrer auf einer Online-Karte, ob die Ampel funktioniert, gewartet wird oder eine Fehlfunktion bereits gemeldet wurde. Auch die Installation einer Plattform mit Lern- und Prüfungsfragen für Fahrschule und Dienstunterricht über die Software ist denkbar.
Diebstahl zwecklos
Inbetriebnahme und Personalisierung eines Tablets dauern einmalig etwa 30 Minuten. Dabei werden die Fahrerinnen und Fahrer durch ihre Teamleiter unterstützt. Die Geräte sind WLAN-fähig und verfügen über eine SIM-Karte, so dass sie unterwegs über das Mobilfunknetz eine permanente Datenverbindung haben. In DVB-Objekten loggen sie sich automatisch ins bestehende WLAN-Netz ein. Die Tablets sollen aus Sicherheitsgründen nur im Stillstand, an den Haltestellen, den Endpunkten oder in der Pause bedient werden. Eine private Nutzung ist nicht vorgesehen. Alle Fahrer-Tablets sind personalisiert und werden zentral verwaltet, so dass sie bei Verlust oder gar Diebstahl per Fernzugriff geortet und deaktiviert werden können. Alle Bahnen und Busse sind mit einer Halterung ausgerüstet, die im Sichtfeld des Fahrers liegt und eine Ladefunktion besitzt.
deutschlandweite Pionierarbeit
Zwar gibt es bereits Fahrer-Tablets in anderen Städten, aber mit einem großen Teil der geplanten digitalen Angebote betreten wir und die App-Entwickler innovatives Neuland in der Verkehrstechnik. Später will der Software-Hersteller die neuen Funktionen in bestehende Tablet-Lösungen verschiedener Städte übernehmen.
Finanzierung
Die Projektkosten von 1,5 Millionen Euro werden zu 50 Prozent durch das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr sowie zu weiteren 25 Prozent durch das Land Sachsen gefördert.